Für Apple ist die Sache klar: Das iPhone 16 Pro ersetzt das erst ein Jahr alte iPhone 15 Pro. Ein anderes Pro-Modell bietet der Hersteller nicht mehr an. Du findest aber noch Restposten und immer wieder Angebote des nach wie vor ultramodernen iPhone 15 Pro. Im Vergleich sind die Unterschiede tatsächlich nicht weltbewegend, aber vorhanden, vor allem bei der Kamera.
Inhalt:
- Apple Intelligence
- Leistung und Akku
- Kamera
- Mikrofone
- Display, Maße und Gewicht
- Sonst noch was?
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze:
Apple Intelligence: Kommt (später) für iPhone 16 Pro und iPhone 15 Pro
Apple wirbt mit KI: Das iPhone 16 Pro soll Apple Intelligence erhalten und dann Texte neu formulieren, zusammenfassen, Siri gezielter suchen lassen können, Bilder für dich erstellen und im Zweifel auf ChatGPT zugreifen können.
Aber: Zum einen soll Apple Intelligence für die Pro-iPhones erst im April 2025 nach Deutschland kommen – während Apple Intelligence für den Mac schon jetzt verfügbar ist. Zum anderen soll auch das iPhone 15 Pro Apple Intelligence erhalten.
Apple Intelligence alleine ist derzeit kein Kauf- oder Wechselgrund für das iPhone 16 Pro. Zudem sollen beide Phones die KI-Spielereien aber April 2025 erhalten.
Mehr Leistung und mehr Akku im iPhone 16 Pro
Dafür stattet Apple das iPhone 16 Pro mit neuerer Technik aus. Das optimierte, texturierte Glas auf der Rückseite und der neue Prozessor sollen eine bis zu 20 Prozent höhere Performance liefern als auf dem iPhone 15 Pro – das nimmst du sicher gerne mit.
Die Akkulaufzeit will Apple dazu mit einem stärkeren Akku (3582 mAh statt 3274 mAh) um bis zu 4 Stunden verbessert haben – das auch. Dazu noch härteres Ceramic-Shield Glass vorne und der noch leistungsfähigere A18-Pro-Prozessor.
Die Leistung des A18-Pro-Prozessors im iPhone 16 Pro wirst du wahrscheinlich nur bei komplexen Berechnungen überhaupt wahrnehmen. Oder, das ist unsere Prognose: nach einigen Jahren, wenn sich ein System aufgrund gestiegener Anforderungen langsamer anfühlt. In der Praxis nehmen wir Unterschiede zwischen dem A17 Pro und dem A18 Pro praktisch nicht wahr.
Die höhere Akkulaufzeit ist derweil spürbar. Gerade bei ausgedehnten Fotosessions ist sie allerdings bei beiden Geräten nicht über die Maßen stark: Es ist dann jeweils knapp, damit über den Tag zu kommen.
Noch härteres Glas vorne? Macht Displaybrüche vielleicht etwas unwahrscheinlicher. Kratzer wird es trotzdem geben – deswegen setzen Nutzer:innen, die ein kratzsicheres iPhone wollen, längst einen Display-Schutz ein.
Von einem mehrere Jahre alten iPhone auf ein iPhone 16 Pro zu wechseln, dürfte sich wie ein Leistungsschub anfühlen. Die Unterschiede zwischen einem iPhone 15 Pro und dem iPhone 16 Pro sind derweil kaum wahrzunehmen. Auch wenn die Akkulaufzeit im neuen Pro-iPhone gestiegen ist, bleibt die Kamera (in Zusammenspiel mit dem Display) bei beiden Geräten einer der größten Akkufresser.
Kamera: Kleine, aber feine Änderungen
Weitere Verbesserungen betreffen die Kamera. Apple spricht nun von der zweiten Generation der 48-Megapixel-Fusion-Kamera mit schnellerem, verbessertem Sensor und der neuen Kamera-Schnittstelle, die Daten vom Sensor zum Chip besser übertragen soll.
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Interessant wird es dabei für die Nachbearbeitung, so dass Nutzer:innen des iPhone 16 Pro die Bildrate eines Videos nachträglich noch anpassen können – lieber 24 fps, obwohl in 30 fps aufgenommen? Kein Problem. Apple spricht von „null Auslöseverzögerung“ bei vollauflösenden 48-Megapixel-Bildern und der neuen Framerate 4K @ 120 fps mit Dolby Vision.
Übrigens nicht nur hier: Das HDR-Format Dolby Vision steht im iPhone 16 Pro für alle Videoauflösungen und Framerates bereit. Im iPhone 15 Pro gibt es diese HDR-Technik noch nicht.
Dazu hat Apple den Sensor der Ultraweitwinkelkamera nun gegen einen 48-MP-Sensor mit Pixel Binning und ProRAW-Fähigkeit ausgetauscht. Auch Makrofotos gelingen nun mit 48 Megapixeln. Unverändert bleibt der 12-MP-Sensor der Telekamera im iPhone 16 Pro. Dort steht dir nun aber der gleiche, optische 5x-Zoom mit Tetraprisma wie im iPhone 15 Pro Max zur Verfügung (statt 3x beim iPhone 15 Pro).
Die schon im iPhone 15 Pro eingesetzten fotografischen Stile sind im iPhone 16 Pro deutlich präsenter, mit einem Tipp zu erreichen, nachträglich anpassbar, leichter personalisierbar und auch vielfältiger in der Auswahl.
Kamera-Button und fotografische Stile
Und dann ist da natürlich noch der neue Kamera-Button, mit dem du Bilder und Videos mit einem Knopfdruck auslösen und per Touchsensor die Einstellungen wie Helligkeit oder Schärfentiefe am Gehäuserand anpassen kannst.
Schön ist bei den neuen fotografischen Stilen im iPhone 16 Pro, dass sie geräteübergreifend für alle Kameras und sogar den Porträtmodus zur Verfügung stehen, auch die Frontkamera. Es gibt nun deutlich mehr davon als im iPhone 15 Pro, du kannst sie mit einem Tipp in der Kamera aufrufen, sie anpassen und – auch das ist schön – nachträglich in der Fotos-App noch wechseln.
Allerdings scheint diese Funktion in Kombination mit dem Porträtmodus ganz schön Ressourcen zu fressen. Da wäre zum einen der oben schon erwähnte hohe Akkuverbrauch der Kamera. Und zum anderen dauert es oft einen kleinen Moment, bis die Kamera alles berechnet hat und wieder bereit ist. Das ist beim iPhone 15 Pro (dort allerdings auch mit weniger Berechnungen) seltener der Fall.
Die durchgehende Dolby-Vision-Fähigkeit der Videokamera im iPhone 16 Pro ist begrüßenswert. Viele andere der neuen Funktionen richten sich an Profis. Schadet einem Laien nichts, aber es bleibt die Frage, wie viele iPhone-Nutzer so etwas wirklich brauchen. Andere Veränderungen wären uns lieber gewesen.
Bildvergleich iPhone 16 Pro vs. iPhone 15 Pro
Bei der Automatik der beiden Kameras von iPhone 16 Pro vs. iPhone 15 Pro bemerken wir Unterschiede in der Farb- und Helligkeitsabtastung. Beide Kameras liefern gute Bilder, die sich aber in Nuancen unterscheiden – selbst im gleichen fotografischen Stil.
Auffällig ist die Farbgebung im Vergleich der beiden grünen Bilder unten. Die Sensoren betonen hier jeweils andere Bildbereiche viel stärker. Das Grün auf dem Abendbild vom iPhone 15 Pro wirkt völlig überbetont, entspricht aber eher der Realität als das überraschend reduzierte Bild, das das iPhone 16 Pro aufnimmt.
Bei der 3x-Vergrößerung kommt im iPhone 15 Pro die Telekamera zum Einsatz, während es beim iPhone 16 Pro einen leichten Digitalzoom der Hauptkamera bedeutet. Beide Ergebnisse sind aber gut. Und auch der 5x-Zoom (letztes Bild) der 5x-Telekamera im iPhone 16 Pro kann mit dem 3x-Zoom des iPhone 15 Pro mithalten.
Bessere Sensoren sind immer willkommen. Unklar deswegen, warum nur die Haupt- und die Ultraweitwinkelkamera neue Sensoren erhalten haben und Apple nicht auch der wahrscheinlich häufiger benutzten Telekamera einen spendiert hat. Den optischen 5x-Zoom nehmen wir derweil sehr gerne mit. Allerdings fehlt uns im Einsatz die beliebte 3x-Zoomstufe. Ob nur Digitalzoom oder nicht: Die hätten wir gerne zurück.
Der Kamerabutton und seine Nutzung sind uns nach zwei Wochen mit dem iPhone 16 Pro noch nicht gerade in Fleisch und Blut übergegangen. Es ist schön, die Kamera schnell starten zu können. Beim Verändern der Einstellungen müssen wir den Finger aber immer wieder ab- und neu aufsetzen, um ganz durch eine Skala zu wischen. Etwa, um die Schärfentiefe im Porträtmodus zu verändern.
Das schnelle Doppeltippen, um zwischen Funktionen zu wechseln, funktioniert bei uns immer mal wieder nicht. Gerade auch, weil wir das iPhone 16 Pro natürlich in einem Cover verwenden. Auch wenn Apple das vielleicht vorhatte: Mechanische Drehräder, Knöpfe und Auslösebuttons einer Profi-DSLM-Kamera ersetzt dieser Kamerabutton zu keiner Zeit.
Mikrofone im iPhone 16 Pro können Hintergründe ausblenden
Apple setzt im iPhone 16 Pro (anders als im iPhone 15 Pro) nach eigenen Angaben vier Mikrofone in Studioqualität ein. Interessant ist das vor allem für die Nachbearbeitung und die Option Audiomix. So kannst du in der Fotos-App nachträglich noch auswählen, ob du etwa Stimmen oder Hintergrundgeräusche betonen möchtest. Das lässt sich allerdings auch für gewöhnliche Alltagssituationen verwenden, um etwa Geräusche von Laubbläsern im Hintergrund zu reduzieren. Bei uns im Test ist der Unterschied hörbar, wenn vielleicht auch nicht ganz so stark wie gedacht:
Mehr Display im iPhone 16 Pro; iPhone 15 Pro ist leichter
4K-Pro-Res-Aufnahmen lassen sich aufgrund ihrer hohen Datenmenge auch auf externe USB-C-Festplatten speichern. Der USB-C-Anschluss bleibt derweil unverändert bei USB 3.2 Gen 2 und 10 Gbit/s Übertragungstechnik. Kein Wort hier übrigens von dem auf Macs und einigen iPads unterstützten Thunderbolt oder USB 4, das Übertragungsraten bis 40 Gbit/s erlauben würde.
Apple hat die Displayränder leicht verkleinert. Weil das iPhone 16 Pro in seinen Ausmaßen dabei zusätzlich ganz leicht gewachsen ist, hat es nun einen 6,3-Zoll-Bildschirm statt 6,1 Zoll im iPhone 15 Pro. Wir sprechen hier am Ende von 4 mm mehr Diagonale (15,9 statt 15,5 cm). Interessant: Dadurch ist bei gleich bleibender Pixeldichte von 460 ppi nun auch die Auflösung etwas gewachsen: 2622 x 1206 Pixel im Vergleich zu 2556 x 1179 im iPhone 15 Pro.
Während die Spitzenhelligkeit bei 2.000 Nits unverändert bleibt, hat Apple eine interessante Verbesserung für das Always-on-Display eingefügt: Das kannst du nun mit nur 1 Nit beleuchten lassen, wodurch es nachts nicht mehr so stört wie noch im iPhone 15 Pro oder iPhone 14 Pro.
Durch die etwas größeren Maße des iPhone 16 Pro und dem leichten Plus an Akku ist dieses nun wieder etwas schwerer geworden: Es wiegt 199 Gramm und damit wieder fast so viel wie das iPhone 14 Pro. Das iPhone 15 Pro ist als erstes Gerät mit Titan und dann 187 Gramm etwas leichter. Kürzlich hatte ich allerdings noch einmal das iPhone 12 Pro eines Freundes in der Hand, das mir erstaunlich leicht erschien, wiegte es doch ebenfalls nur 187 Gramm.
Einen Punkt verbucht das ältere iPhone 15 Pro hier auf jeden Fall für sich: Es ist gut 10 Gramm leichter als das iPhone 16 Pro. Beide verwenden ein Gehäuse aus Titan. Dass das iPhone 16 Pro nun etwas größer geworden ist, dürfte Geschmackssache sein. Schön sind in jedem Fall seine kleineren Displayränder.
Und sonst?
Bist du Besitzer einer Apple Vision Pro (bist du?), kannst du mit dem iPhone 16 Pro nun auch räumliche Fotos aufnehmen, nicht nur Videos, was das iPhone 15 Pro schon beherrscht.
Während das Laden des Akkus per Kabel mit einem 30-Watt-Netzteil etwas schneller gehen könnte, hat Apple die maximalmögliche Ladeleistung des kabellosen Ladens von 15 auf bis zu 25 Watt erhöht. In beiden Fällen sollen 50 Prozent Akku in 30 Minuten möglich sein.
Kleines technisches Detail: Das iPhone 16 Pro beherrscht nun das aktuelle WiFi 7 – was im Jahr 2024 noch lange keine Selbstverständlichkeit ist. Das iPhone 15 Pro kann WiFi 6E.
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Fazit
Also doch! Einige Verbesserungen sind im iPhone 16 Pro drin. Klar ist aber auch: Der größere Shift fand schon im vergangenen Jahr statt. Apple ist da im iPhone 15 Pro im Vergleich zum iPhone 14 Pro auf das leichtere Titangehäuse, den neuen Action-Button und USB-C statt Lightning gewechselt. Der Hersteller vermarktet die Pro-iPhones immer mehr als Profikameras, vor allem für den Videobereich. Und die Bildqualität ist mittlerweile wirklich sehr gut für ambitionierte Amateurfotografen oder sogar Profis, die mal was aus der Hüfte schießen wollen. Aber werden die wirklich ihre Profikamera gegen ein iPhone 16 Pro eintauschen?
Wir sind klar für neue Technik. Das heißt: Findest du ein gleich teures Angebot für das iPhone 16 Pro und das iPhone 15 Pro, dann greif zum Neugerät! Bis auf das etwas höhere Gewicht ist das iPhone 16 Pro in allen Belangen besser als das iPhone 15 Pro.
Brauchst du all die hier vorgestellten Verbesserungen nicht unbedingt und findest ein traumhaftes Angebot für das iPhone 15 Pro – dann spricht auch hier nichts gegen einen Kauf. Wir reden hier in beiden Fällen von zwei der aktuell besten Smartphones auf dem Markt. Das iPhone 16 Pro genauso wie das iPhone 15 Pro.
Ein iPhone deiner Wahl findest du natürlich auch bei EURONICS.
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