Sven Wernicke
Auch wenn Twitch.tv keine aktuellen Zahlen kommuniziert, so waren es bereits vor zwei Jahren über 100 Millionen aktive Nutzer weltweit, die nicht nur selbst streamten, sondern sich auch von anderen Usern unterhalten ließen. Nach wie vor liegt der Fokus bei Twitch auf Gaming-Inhalte, obwohl man die Streaming-Angebote für andere Themen verwenden darf.
Pulse bringt Twitter-Elemente zu Twitch
Die enorme Reichweite möchten die Verantwortlichen jetzt auch anderweitig nutzen. So erhält Twitch mit Pulse eine Art soziales Netzwerk, das sich etwas an Twitter anlehnt. Mitglieder können ab Mitte März 2017 im sogenannten Channel Feed Beiträge veröffentlichen – kurze Nachrichten, Videos, Fotos. Eigene Follower können der Timeline chronologisch folgen und darauf reagieren. Ein Algorithmus wie bei Facebook oder Twitter ist vorerst nicht geplant, ebenfalls verzichtet Pulse (noch) auf Hashtags oder das direkte Ansprechen von Personen mittels @. Dafür existieren keine Längenbegrenzungen für Postings, und das schnelle Reagieren auf Einträge ist auch vorgesehen.
https://vimeo.com/206671646
Pulse wird nach und nach für alle Twitch-Nutzer freigeschaltet, in den kommenden Wochen dürften alle in den Genuss des neuen sozialen Netzwerkes kommen. Was der Streaming-Dienst daraus macht? Das wird sich zeigen. So oder so ist klar: Über die sehr aktive Gamer-Szene und mit der jetzt schon großen Nutzerzahl kann das zu Amazon gehörende Unternehmen gewiss schnell eine Relevanz „erkämpfen“ und damit zu einem nennenswerten Konkurrenten werden. Und im Zweifelsfall oder Misserfolg ist Pulse am Schluss „nur“ ein Netzwerk für Gamer und Twitch-Fans, was ja sicherlich auch nicht verkehrt ist.
Weitere Details zu Pulse findet ihr im offiziellen Firmenblog. Übrigens wird Twitch bald auch den Online-Spieleverkauf starten. Damit wird man zu einem Mitbewerber vom Marktführer Steam.
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