Vakuumierer Severin FS 3611 im Test: Klein und kraftvoll

Auch Tisch-Vakuumierer saugen erstaunlich viel Luft aus dem Beutel. Der kleine Severin FS 3611 hat uns im Praxistest überzeugt.

Vakuumierer Severin FS 3611 im Test: Klein und kraftvoll
Vakuumierer Severin FS 3611 (Bild: Peter Giesecke)

Modeerscheinungen gibt es auch in der Küche. Der Vakuumierer gehört allerdings nicht dazu. Ich finde es äußerst praktisch, Lebensmittel in Folie zu verschweißen. An jeder Frischetheke könnt ihr euch Fleisch oder Fisch luftdicht verpacken lassen. Warum also nicht auch zuhause?

Fleisch
Die erste Aufgabe des Vakuumierers Severin FS 3611: Dieses schöne Stück Fleisch soll vakuumiert werden (Bild: Peter Giesecke)

Ein Freund von mir, Koch von Beruf, nutzt einen Kammer-Vakuumierer in seiner privaten Küche. Der arbeitet mit sehr viel Kraft, ist aber ein ganz schön großer Brocken. Ich hätte jedenfalls keinen Platz dafür.

Also stellte ich mir die Frage, was einfache und günstige Tisch-Vakuumierer taugen. Severin hat mir mit dem FS 3611 ein Folienschweißgerät zur Verfügung gestellt, das ich dann zusammen mit dem Sous-vide-Garer Severin SV 2450 getestet habe.

Vakuumiertes Fleisch
Optimales Ergebnis: Der Vakuumierer Severin FS 3611 Fleisch entzieht dem Fleisch möglichst viel Luft, ohne es zu zerdrücken (Bild: Peter Giesecke)

Bevor ihr das Gargut ins Wasserbad legt, müsst ihr es in Folie einschweißen. Klar. Doch Vakuumierer sind auch praktisch, wenn ihr Lebensmittel lagern wollt. Kurz- wie langfristig. Der luftdicht verschweißte Beutel ersetzt die Tupperware.

Einfach zu bedienen

Der Vakuumierer Severin FS 3611 ist ein leichtes und kompaktes Tischgerät. In jedem Küchenschrank sollte sich ein Plätzchen dafür finden lassen. Rausholen, Stecker rein, schon ist er betriebsbereit. Wie bei einem Handrührgerät oder Stabmixer.

Bedienung des Vakuumierers Severin FS 3611
Die Sensortasten des Vakuumierers Severin FS 3611 sind leicht zu verstehen und reagieren sofort (Bild: Peter Giesecke)

Mitgeliefert werden fünf Vakuumbeutel in der Größe 20 x 30 Zentimeter. Den gefüllten Beutel legt ihr so vor das Gerät, dass sich die offene Seite des Beutels in der Vakuumierkammer befindet, wenn das Gerät geschlossen wird.

Vakuumierkammer des Vakuumierers Severin FS 3611
Der Beutel muss nicht auf den Millimeter genau ausgerichtet werden. Die Öffnung muss lediglich in der Vakuumierkammer des Severin FS 3611 liegen (Bild: Peter Giesecke)

Diese Kammer ist immerhin 1,5 cm breit. Ihr müsst die Beutelkante also nicht auf den Millimeter genau ausrichten und keine Sorge haben, dass da etwas verrutscht. Das Einspannen des Beutels ist wirklich schnell gemacht.

Fisch vakuumieren

Der Severin FS 3611 saugt dann die Luft aus dem Beutel ab und verschweißt diesen anschließend. Die Auswahl erfolgt über ein paar Sensortasten auf dem Gerät. Severin nennt dies OneTouch Automatic. Alles schön übersichtlich und verständlich (wenn ihr die englischen Begriffe kennt).

Vakuumierter Fisch
Praktisch bei Fisch: Im Sensitive-Modus saugt der Vakuumierer Severin FS 3611 nicht mit ganz so viel Kraft (Bild: Peter Giesecke)

Im normalen Modus wird möglichst viel Luft abgesaugt und der Beutel versiegelt. Ein guter Vakuumierer, sagt man, soll dem Beutel mehr als 95 Prozent der Luft entziehen. Ohne passendes Messgerät konnte ich das leider nicht überprüfen. Doch ich war mit dem Ergebnis zufrieden. Sehr sogar.

Bei festem Fleisch wie auch bei den Möhren lässt sich kaum noch Luft im Beutel erkennen. Für empfindlichere Speisen gibt es noch zwei Funktionen, die mit weniger Kraft arbeiten. Der Sensitive-Modus ist die ideale Wahl bei Fisch, der nicht zerdrückt werden soll.

Flüssigkeiten vakuumieren mit dem Severin FS 3611

Wenn ihr Suppen, Saucen und Püriertes vakuumiert, wählt ihr die Wet-Funktion. Dabei saugt der Severin FS 3611 weniger Luft heraus, und somit auch keine Flüssigkeit. Denn der Beutel muss an der Stelle sauber bleiben, an der die Schweißnaht entsteht. Diese muss schließlich dicht halten.

Vakuumierer Severin FS 3611 und Fruchtpüree
Bei pürierter Mango zur Öffnung etwas Platz im Beutel lassen, damit der Vakuumierer Severin FS 3611 nichts ins Gerät saugt (Bild: Peter Giesecke)

Beim Einfüllen der Lebensmittel müsst ihr deshalb aufpassen. Ich habe einfach das äußere Ende des Beutels umgekrempelt. Wenn es dann doch mal eine kleine Verschmutzung gab, war bei mir der Beutel dennoch immer dicht.

Zur Sicherheit habe ich noch eine zweite Schweißnaht kurz dahinter gesetzt. Dafür gibt es die Funktion Seal, bei der der FS 3611 nur versiegelt, ohne zuvor Luft abzusaugen.

Vakuumierer Severin FS 3611 erzeugt zwei Schweißnähte
Auch wenn die erste Schweißnaht des Vakuumierers Severin FS 3611 bereits hält, zur Sicherheit ist noch schnell eine zweite gemacht (Bild: Peter Giesecke)

Wenn etwas schief geht, könnt ihr den Vorgang mittendrin abbrechen. Einfach nur die Stopptaste berühren. Falls wirklich mal feuchte Speisen in die Vakuumierkammer dringen, wischt ihr diese mit einem Tuch weg. Solange nichts über die Absaugöffnung ins Innere gelangt, würde ich mir da keine Sorgen machen.

Vakuumierrollen und Vakuumierbehälter

Neben den Beuteln liegt noch eine Vakuumierrolle bei. Die ist ebenfalls 20 Zentimeter breit, aber zwei Meter lang. Ihr könnt euch selbst die Beutel passend zurechtschneiden. Eine Schere braucht ihr dafür nicht, denn auf dem Gerät befindet sich ein Cutter, der scharf und leichtgängig ist.

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Je nachdem, was ihr in den Vakuumierbeutel füllt, der Vakuumierer Severin FS 3611 saugt die Luft immer mit der passenden Kraft heraus. Video: Peter Giesecke

Nach dem Schnitt habt ihr einen Schlauch, den ihr dann an zwei Seiten zuschweißen müsst. Der Mehraufwand, um daraus einen Beutel zu machen, beträgt vielleicht 20 Sekunden. Dafür könnt ihr dann auch längere Lebensmittel luftdicht verpacken. Zum Beispiel Rhabarber- oder Lauchstangen.

Wenn ihr dann Beutel oder Rollen nachkauft, könnt ihr auch eine Nummer größer wählen – mit einer Breite von bis zu 30 cm.

In der Vakuumierkammer gibt es eine Absaugöffnung, auf der ihr einen mitgelieferten Anschlussschlauch befestigen könnt. Das andere Ende steckt ihr dann auf einen festen Vakuumierbehälter, um dort die Luft abzusaugen. Quasi Tupperware mit einem Luftventil.

Vakuumierter Nudelauflauf
Was ihr vakuumiert, muss nicht in den Sous-vide-Garer. Diese Portion Nudelauflauf könnt ihr in den Gefrierschrank geben oder mit ins Büro nehmen (Bild: Peter Giesecke)

Die Ventile liegen allerdings nicht bei; ihr müsst sie separat anschaffen. Daher habe ich diese Funktion auch nicht getestet. Die flexiblen Beutel bieten jedoch für mich einen entscheidenden Vorteil: Im Gefrierschrank kann ich mit ihnen auch die Zwischenräume füllen. Letztlich passt mehr in den Froster rein.

Kein Sous-vide-Garen ohne Vakuumbeutel

Vakuumieren ist eine notwendige Voraussetzung des Sous-vide-Garens. Wenn ihr den Beutel nicht luftdicht verschließt, läuft Wasser hinein. Doch auch das Ergebnis wird besser. So bleibt durch die niedrigeren Temperaturen mehr Saft im Fleisch. Und was austritt, habt ihr im Beutel, um es dann in die Sauce zu geben.

Bei Gemüse bleiben Vitamine, Geschmack und Farbe erhalten. Beim klassischen Kochen im Topf auf dem Herd gelangt zuviel davon ins Wasser, das dann anschließend weggekippt wird. Das vorherige Absaugen der Luft beim Vakuumieren hat noch weitere Vorteile: Die Lebensmittel reagieren weniger mit dem Sauerstoff in der Luft.

Vakuumierte Möhren
Der Severin FS 3611 vakuumiert auch Möhren (Bild: Peter Giesecke)

Und soll das Fleisch nicht in den Sous-vide-Garer, sondern auf den Grill, dann lässt es sich vorher wunderbar im Beutel marinieren. Einfach zusammen mit Öl, Gewürzen und Kräutern vakuumieren und ab in den Kühlschrank. Es nimmt so die Aromen schneller auf.

Ihr könnt Fleisch und Fisch vakuumieren, aber auch Wurst, Käse und Gemüse. Sogar Soßen und Suppen.

Fazit: Ein praktischer Helfer im Alltag

Für mich war es die erste längere Erfahrung mit einem Vakuumierer. Zuvor bekam ich vom besagten Koch immer mal wieder eine leckere Mahlzeit in einem verschweißten Beutel zugesteckt. Jetzt habe ich das Vakuumieren selbst ausgiebig getestet und bin mit dem Severin FS 3611 sehr zufrieden.

Die erste positive Überraschung war, wie schnell das Gerät einsatzbereit war und wie einfach zu bedienen. Bei mir in der Küche muss es schließlich schnell gehen.

Beim Sous-vide-Garen ist das Einschweißen in Folie notwendig. In der Praxis habe ich aber auch die Vorteile gegenüber Tupperware gesehen. Der flexible Beutel lässt sich leichter verstauen: im Kühlschrank, aber auch im Gefrierschrank.

Vor allem aber erfüllt der Severin FS 3611 seinen Job: Er saugt wirklich viel Luft aus dem Beutel und verschließt diesen anschließend dicht. Ein Vakuumierer sollte in jeder Küche vorhanden sein. Gerne auch dieser.

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