Klar kannst du für ein paar Euro auf dem Baumarkt einige Lampen kaufen und diese am Wegesrand in den Boden stecken. Doch soll es richtig gut und modern aussehen, lange funktionieren und am besten via Smartphone zu steuern sein, greife zu einer zuverlässigen und flexiblen Lösung für eine smarte Gartenbeleuchtung. Auch wenn Philips Hue nicht zu den preisgünstigsten Smart-Light-Systemen gehört, so erwartet dich eine ausgereifte Plattform und vor allem ein reichhaltiges Portfolio – nicht nur für die Wohnung, sondern genauso für den Garten und die Gartenterrasse.
Inhalt:
- Auf Niedervolt achten
- Grundvoraussetzung: Hue Bridge
- Ideen für smarte Gartenbeleuchtung
- Tipps und Tricks
Smarte Gartenbeleuchtung mit Hue: Auf Niedervolt achten
Während du in den eigenen vier Wänden smarte Leuchtmittel wie normale Lampen installierst, sowie das reguläre Stromnetz mit 230-Volt-Netzspannung nutzt, läuft das bei Gartenbeleuchtung ein klein wenig anders. Hier kommt die sogenannte Niedervolt-Spannung ins Spiel. Diese verfügt über 24 Volt und ist auf den Outdoor-Einsatz spezialisiert.
Die dazu passende Niedervolt-Kollektion von Philips Hue macht den Einstieg überaus einfach.
Ausgangspunkt ist in der Regel eine normale Außen-Steckdose, in die du einen Niedervolt-Transformator steckst. Am leistungsfähigsten ist das 100 Watt starke Hue-Outdoor-Netzteil, an das du zwei maximal 30 Meter lange Kabel befestigen kannst. Über Adapter und Verlängerungskabel ist es so möglich, im Garten und auf der Terrasse für Außenbereiche geeignete Leuchten anzuschließen.
Der große Vorteil dieser Niedervolt-Kollektion: Sämtliche Kabel und das Netzteil sind vor Regen und Staub geschützt, sie halten sie Witterungen zwischen -20 Grad und +40 Grad Celsius problemlos aus. Die Kabel verlegst du nach eigenen Vorstellungen, also zum Beispiel im Beet oder am Wegesrand. Auch nachträgliche Erweiterungen sind möglich.

Wichtig: Die Anzahl anschließbarer Leuchten ist von der Leistung des Niedervolt-Netzteils (z.B. 40 Watt oder 100 Watt) abhängig. Addiere die Leistung jeder Leuchte, bis der Maximalwert des Netzteils erreicht ist.
Beispiel: Eine Econic-Sockelleuchte (8 Watt) plus zwei Lily XL Spots (je 15 Watt) plus Lightstrip Outdoor 5 Meter (37,5 Watt) ergeben zusammen 75,5 Watt. Ein 40-Watt-Niedervolt-Netzteil würde somit nicht mehr genügen.
Ausgewählten Basis-Sets, zum Beispiel vom Lily Outdoor Spot, liegen bereits Niedervolt-Netzteile bei. So kannst du ggf. Geld sparen.
Gut zu wissen: Für Garten und Terrasse gedachte Leuchten erkennst du bei Philips Hue mit der „Outdoor“-Kennzeichnung direkt auf der Verpackung sowie einer expliziten Erwähnung der Niedervolt-Energieversorgung. Alternativ gibt’s auch reguläre Lampen für draußen, die du wie gewohnt über eine 230-Volt-Stromzufuhr verkabelst oder in die Steckdose steckst.
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Stets Grundvoraussetzung: Philips Hue Bridge
Auch für Outdoor-Leuchten brauchst du eine Philips Hue Bridge. Sie ist das Herz einer jeden Hue-Installation, dank dieser darfst du die Lampen via Smartphone oder Sprachassistenten kontrollieren.

Beachte, dass die Hue-Bridge via LAN-Kabel an einem Router „hängen“ sollte, wünschst du dir eine Fernsteuerung deiner smarten Gartenbeleuchtung – zum Beispiel von der Arbeit oder vom Urlaub aus. Und wichtig: Die Hue-Bridge sollte sich in Innenräumen befinden, sie ist nämlich nicht wasserdicht. Musst du eine hohe Reichweite überbrücken, lies in unseren Tipps weiter unten nach, was du tun kannst.
Ein Vorteil der Hue-Bridge und des verwendeten Standards Zigbee ist übrigens, dass du alle Lampen unabhängig voneinander steuern kannst. Also auch mehrere identische Spots können sich völlig verschieden verhalten.
Ideen für smarte Gartenbeleuchtung
Jeder (Vor-)Garten ist individuell. Und Geschmäcker sind verschieden. Kein Wunder also, wenn es vermutlich Millionen Möglichkeiten gibt, den eigenen Außenbereich mit Licht zu gestalten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor dem Kauf einen „Lichtplan“ anzufertigen: Wo befinden sich ggf. nötige Steckdosen? Wie könntest du Kabel verlegen? Welche Leuchten möchtest du platzieren? Wie viel Watt benötigen diese insgesamt? Solche Fragen musst du für dich beantworten können, sonst drohen Fehlkäufe oder falsche Entscheidungen.
Wie wäre es mit diesen Ideen?
Licht für Einfahrten, Carports, Innenhöfe und dunkle Bereiche
Ein Garten besteht nicht nur aus Wiese und gemütlichen Sitzbereichen, sondern häufig auch aus praktischen Orten wie Geräteschuppen, Einfahrt oder Carport fürs Auto und andere, vielleicht generell schlecht ausgeleuchtete Bereiche. Mit smarter Gartenbeleuchtung bringst du Licht ins Dunkel.

Sehr praktisch ist das Discover Flutlicht, das du auf Wunsch mit einem Hue-Outdoor-Bewegungssensor kombinierst. Es schaltet sich bei Bedarf also selbstständig ein, dank Heimautomatisierung aber auch wieder aus.
Alternativ zur Discover mit ihrem Farblicht erfüllt das Welcome Outdoor Flutlicht den gleichen Zweck – nur mit weißem Licht. Und geht’s dir um Sicherheit, greife zur ähnlich gearteten Hue Secure Flutlicht-Kamera mit 1080p-Nachtsichtkamera und 2-Wege-Sprechfunktion.

Wandleuchten für Haus, Schuppen, Bungalow…
Das Angebot an Outdoor-Wandleuchten ist bei Philips Hue sehr groß. Diese sind dazu gedacht, Flächen in der Nähe von Gebäuden zu beleuchten – beispielsweise Wege, aber auch Teile der Terrassen.
Überaus ansprechend sind unter anderem die Modelle Resonate Outdoor, Hue Dymera, Impress Outdoor und die Econic Outdoor. Sie alle sind netzstrombetrieben, eine gewöhnliche Verkabelung für den Außenbereich ist also vonnöten.



Während unter anderem Econic, aber auch Inara Outdoor, Lucca Outdoor oder Daylo Outdoor auf eine direkte Beleuchtung setzen, strahlt Resonate nach unten – also zum Boden bzw. Weg. Diese indirekte Illumination dürfte gerade bei farbigem Licht besonders zur Geltung kommen.
Interessant ist die Appear Outdoor, die nach oben und nach unten gleichermaßen ausstrahlt. Das macht sich an hohen und attraktiven Mauern oder Häuserwänden besonders gut.
Eine Kombination mit dem Outdoor-Bewegungssensor empfiehlt sich, denn so können sich die Wandlampen einschalten, wenn sich ihnen jemand nähert.
Pflanzen, Objekte und Highlights im Garten beleuchten
Zwar solltest du immer den Aspekt Lichtverschmutzung und das Gefährden von Insekten im Auge behalten, doch in vielen Fällen ist es eine Freude für die Augen, wenn am Abend zum Beispiel ein markantes Objekt im Garten zu erkennen ist. Ein Kunstwerk, ein prächtiger Baum, ein schöner Rhododendron oder gar der Pool – hier ist alles denkbar.

Von Philips Hue eignen sich die Spots Lily Outdoor und Lily XL Outdoor optimal, um etwas in Szene zu setzen. Und auch hier: Ein Bewegungssensor kann zusätzlich für Stimmung sorgen. Wenn sich die Spots nur bei „Bedarf“ einschalten, schont das auch die Lebewesen in deinem Garten.
Hinweis: Achte darauf, dass du Nachbarn mit zu hellem Licht nicht störst. Wir empfehlen dir daher unseren Artikel: „Was du über Licht im Außenbereich wissen solltest“.
Für Terrassen, Wintergärten und größere Flächen
Vielfältig einsetzbar dürfte der Lightstrip Outdoor sein, den es unter anderem als 5-Meter-Variante gibt. So lässt sich doch ein längerer Weg oder eine Terrasse prächtig inszenieren.

Ähnlich praktisch könnte die Amarant Außenleuchte sein, die nach außen weg strahlt und so Wände und Hecken auf besondere Weise präsentiert. Gerade dann, wenn du mehrere gleichzeitig einsetzt.
Für Wege durch den Garten
Links und rechts der Wege könntest du schicke Sockelleuchten von Philips Hue einstecken oder fest verbauen. Auch hier hat Hersteller Signify für Garten-Liebhaber:innnen Kandidaten parat, darunter die Calla, Impress, Nyro, Turaco, Lucca oder die klassische Econic.

Unserer Auffassung nach kommen (identische) Sockelleuchten in Gruppen optimal zur Geltung. In kleineren Gärten aber erzeugt sicherlich auch schon eine einzelne Leuchte im Farbwechsel die gewünschte Stimmung.

Die oft Pollerleuchten genannten Lampen besitzen eine 360-Grad-Beleuchtung, sodass nicht nur Wege Licht abbekommen, sondern zum Beispiel auch Beete. Empfehlenswert sind Abstände zwischen 2,5 und 4 Metern, aber das ist eine individuelle Entscheidung.
Für die nächste Gartenparty
Keine Frage: Das beste Licht für die nächste Party im Garten erzeugst du durch clever platzierte Leuchten – indirekte an den Wegen, Spots zum Beleuchten gewünschter Objekte, Lightstrips und Wandleuchten in der Nähe der Terrasse bzw. des Ortes, wo sich die Gäste aufhalten.

Darüber hinaus empfiehlt sich die tolle Philips Hue Festavia Lichterkette, die nicht nur für den Weihnachtsbaum gedacht ist. Denn auch sie funktioniert problemlos im Außenbereich und darf gerade im Garten nicht fehlen.
Weitere Tipps und Tricks zu smarter Gartenbeleuchtung
Solltest du dich für deine persönliche Gartenbeleuchtung mit Philips Hue entschieden haben, sind womöglich trotzdem einige Fragen offen. Gut zu wissen sind womöglich noch…
- Stromanschlüsse kombinierbar: Egal, ob Niedervolt, normale Verkabelung, LED-Lampen oder 230-Volt-Steckdose: Alle Hue-Lampen lassen sich dank der Hue Bridge miteinander kombinieren, völlig unabhängig von der Art der Stromversorgung.
- Art der Installation: Prüfe vor dem Kauf, wie du die Leuchten im Garten installierst. Einige Sockel- bzw. Poller-Leuchten befestigst du mit Beton im Boden, andere steckst du nur ein. Und Flutlichter oder Außenleuchten schraubst du an Gebäude- oder Mauerwände.
- Niedervolt-Kabellänge: Bei der Kabellänge solltest darauf achten, dass diese von einer Lampe zur anderen nicht über 30-35 Meter ist. Doch mit einer cleveren Installation und ggf. weiteren Netzteilen lassen sich noch größere Entfernungen überbrücken.
- Maximaler Abstand zwischen Leuchten und Bridge: Eine Maximalentfernung zwischen einer Lampe im Garten und der Hue Bridge gibt es an und für sich nicht, da jede Leuchte zugleich ein Zigbee-Repeater ist. Wenn möglich, versuche 15 Meter Entfernung nicht zu überschreiten, um eine stabile Verbindung sicherzustellen.
- Outdoor-Bewegungssensor: Wie angedeutet empfiehlt sich die Verwendung mindestens eines Outdoor-Sensors zum Erkennen von Bewegungen. So sorgst du auch dafür, dass sich Licht bei Nichtverwendung selbständig wieder abschaltet.
- Potenzial ausschöpfen: Mittels der Hue-App schöpfst du das Potenzial deiner smarten Gartenbeleuchtung erst richtig aus. Erstelle Routinen, inszeniere ein „Farbenmeer“ in deinem Garten und sorge für die stets richtige Atmosphäre – von chilligen Momenten bis hin zur Party.
- Outdoor-geeignet: Im Garten oder auf der Terrasse wird es im Jahresverlauf häufiger regnen. Achte darauf, dass alle für den Außenbereich gedachten Lampen auch Outdoor-tauglich sind. Sie sollten über eine IP65- bzw. IP67-Zertifizierung verfügen.
- Verschiedene Gartenlampen: Du hast den Überblick verloren? Wir erklären dir in unserem Artikel „Smarte Gartenlampen: Licht-Ambiente (nicht nur) für den Sommer“, welche Arten von Gartenlampen es gibt.