Shark Matrix Plus 2 in 1 im Test: Saug- und Wischroboter für Einsteiger

Ein guter Saugroboter mit Wischfunktion muss nicht teuer sein. Im Test zeigt der Shark Matrix Plus 2 in 1, was er drauf hat – und das zu einem überraschend niedrigen Preis.

Shark Matrix Plus 2 in 1 im Test: Saug- und Wischroboter für Einsteiger
Foto: Sven Wernicke

Shark bietet den Matrix Plus 2 in 1 in zwei Varianten an: Ein Modell mit automatischem Entleerungssystem und die klassische, hier getestete Variante. Diese verfügt über eine reguläre Ladestation, du musst also selbst den Staubbehälter entnehmen sowie leeren und wieder einsetzen. Das ist gar nicht mal als negativ zu bewerten, denn das „kleinere“ Modell ist deutlich günstiger und genügt gerade für normale Ansprüche vollkommen. Im Praxistest erwies sich das Fehlen eines Entleerungssystems jedenfalls nicht als Nachteil.

Inhalt:

Sehr positiver Ersteindruck

Packst du den Shark Matrix Plus 2 in 1 aus, fühlt sich das Gebotene ganz und gar nicht „billig“ an – obwohl der Saugroboter mit Wischfunktion unter 400 Euro kostet und damit im preislich niedrigeren Segment angesiedelt ist. Allerdings legt der Hersteller nicht allzu viel Zubehör dazu: Du bekommst eine Seitenbürste als Ersatz sowie einen zweiten Wischmob zum Wechseln – wenn der erste zu stark verschmutzt ist und du ihn erst waschen musst.

Ein Platz für die kompakte Ladestation ist schnell gefunden, das Aufladen dauert bei einem leeren Akku allerdings bis zu sechs Stunden. Um von 30 Prozent (Auslieferungszustand) auf 50 Prozent (erster Erkennungslauf) aufzuladen, brauchte mein „Sharki“ genannter Roboter über zwei Stunden.

Ansonsten: Die nötige Smartphone-App ist einfach gehalten und nicht mit zahllosen Funktionen und anderen Aspekten überladen. Ganz im Gegenteil: Das ist alles angenehm aufgeräumt und ideal für Einsteiger:innen geeignet.

Das Gerät erlaubt das normale Saugen und das Wischen mittels Wischmob und Schall. (Foto: Sven Wernicke)
Das Gerät erlaubt das normale Saugen und das Wischen mittels Wischmob und Schall. (Foto: Sven Wernicke)

Abgesehen vom recht langen Aufladeprozess ist die Ersteinrichtung auch für Laien schnell erledigt: Seitenbürste anbringen, Station aufstellen, Herstellen der Verbindung zum Smartphone und zum eigenen WLAN – innerhalb von weniger als 10 Minuten kann’s losgehen mit der ersten Fahrt. Bis dahin dürftest du den Shark Matrix Plus 2 in 1 einige Male genauer begutachtet und in den Händen gehalten haben. Hier wackelt nichts, die Verarbeitung lässt sich als sehr gut bezeichnen.

Shark Matrix Plus 2 in 1 – alles, was du brauchst

Der Shark Matrix Plus 2 in 1 besitzt von Haus aus alles, was du zum Reinigen deiner Wohnung benötigst. Zwar wird die Smartphone-App im Play Store und im Apple AppStore von vielen Anwender:innen kritisiert, persönlich aber hatte ich mit dieser keinerlei Schwierigkeiten. Die Anwendung nimmt dich zu Beginn an die Hand und erlaubt dir sogar das Vergeben von vordefinierten (lustigen!) oder selbst ausgewählten Namen für deinen Roboter. Viel wichtiger sind aber die Details: Nach dem erstmaligen, sehr präzisen Kartieren deiner Wohnung dank Lidar kannst du jederzeit neue Zonen definieren, die der Bot nicht befahren soll (No-Go-Zonen oder Teppichzonen).

Gibst du beispielsweise an, dass der Matrix Plus 2 in 1 einen Teppich nicht befahren darf, führt er danach eine Testfahrt (ohne Wischmob) durch. So kannst du live prüfen, ob alles korrekt definiert ist. Gut gelöst.

Technische Daten Shark Matrix Plus 2 in 1

Gewicht:3,5 Kilogramm (0,54 Kilogramm Ladestation)
Wattleistung:650 W
Geeignete Bodenbeläge:Teppiche, Hartböden
Produktabmessungen:14 x 42 x 34 cm (BxTxH)
Lautstärke:<= 69,4 dB
Laufzeit:Bis zu 110 Minuten
Kartierung:360°-LiDAR-Vision

Steckst du den mitgelieferten Wasserbehälter mit angebrachten Wischmob an den Saugroboter, mutiert das Gerät zu einem Wischroboter. Das musst du in der App nicht separat angeben. Hier unterscheidet der Matrix Plus 2 in 1 nur in Leistungsstufen Eco, Normal und Max.

Praktisch ist die sogenannte Spot-Säuberung: Bei besonders starker Verschmutzung schickst du „Sharki“ an einen gewünschten Ort, wo er dann intensiv putzt. Spätestens hier kommt die sogenannte Matrix-Modus zum Einsatz, bei dem er in einem präzisen Muster mehrere Durchläufe absolviert.

Weitere Komfortfunktionen fehlen nicht: Lass „Sharki“ von der Arbeit aus loslegen oder ihn zeitgesteuert automatisiert saugen. Er beherrscht mehrere Sprachen (inklusive Sprachausgabe) und gibt hilfreiche Signal-Geräusche von sich. Beispielsweise, wenn er fertig ist.

Im Alltag

Ist deine Wohnung mit ihren No-Go-Zonen definiert, fühlt sich „Sharki“ recht schnell heimisch in deinen vier Wänden. Im Alltag am häufigsten konfrontiert er dich mit dem Leeren des Staubbehälters. Das ist zugegeben zu Beginn etwas fummelig, aber an sich gut gelöst. Durch einen Drück-Mechanismus entfernst du den Behälter, den du am besten im Mülleimer oder gleich in der Mülltonne öffnest. Auch der Staubfilter ist sofort erreichbar.

Übrigens: "Sharki" kann sich zwar gut aus solchen Hindernissen befreien, aber vor dem Saugen oder Wischen solltest du diese wegräumen. (Foto: Sven Wernicke)
Übrigens: „Sharki“ kann sich zwar gut aus solchen Hindernissen befreien, aber vor dem Saugen oder Wischen solltest du diese wegräumen. (Foto: Sven Wernicke)

Der Wasserbehälter ist ausreichend groß bemessen, ihn bringst du mitsamt Wischmob in der Nähe des Staubbehälters an. Mit bis zu 100 Mal pro Sekunde schrubbt er Hartböden wie Holz, Fliesen oder Laminat. Das kontinuierliche Bewegen des Mobs ist deutlich effektiver, als den Mob nur hinter sich herzuziehen, was bei vielen sehr günstigen Wischrobotern nach wie vor üblich ist.

Im Rahmen des Tests fuhr „Sharki“ vor allem im Flur, in der Küche, im Wohnzimmer und im Bad – mal mit, mal ohne Wischfunktion. Dabei war stets klar zu erkennen: Der Roboter fährt feste Muster ab, bei der Matrix-Reinigung noch einmal genauer. Komplette Räume sind möglich, wenn deine Wohnung mehrere besitzt. Ansonsten kannst du Spots, also gezielte Flächen, für die Matrix-Funktion definieren.

Vorteile des Shark Matrix Plus 2 in 1

Eine für einen Saug- und Wischroboter wesentliche Eigenschaft ist die Saugkraft: In diesem Bereich überzeugt der Shark Matrix Plus 2 in 1 wirklich. Der vom Hersteller Shark entworfene Algorithmus sorgt dafür, dass er gut in Ecken kommt und versucht, möglichst die gesamte Reinigungsfläche zu „erwischen“. Bei starker Verschmutzung empfiehlt es sich trotzdem, „Sharki“ ein zweites Mal fahren zu lassen.

"Sharki" kommt ziemlich gut mit Hindernissen klar. Manchmal braucht er, gerade bei der Kartierung, etwas länger. (Foto: Sven Wernicke)
„Sharki“ kommt ziemlich gut mit Hindernissen klar. Manchmal braucht er, gerade bei der Kartierung, etwas länger. (Foto: Sven Wernicke)

Und eines ist klar und gilt für alle Roboter: Einen großen Frühjahrsputz kann er nicht ersetzen – das ist auch nicht sein Job. Vielmehr geht es darum, kontinuierlich eine Grundsauberkeit sicherzustellen. Und das packt der Shark Matrix Plus 2 in 1 auf jeden Fall.

Weitere Vorzüge sind:

  • Akkulaufzeit: Zwar dauert das Aufladen eines leeren „Sharki“ sehr lange, bei regulärer Verwendung dagegen ist das zweitrangig. Auch, weil er im Alltag genügend Zeit zum Aufladen hat (zum Beispiel nachts) und er sogar in größeren Wohnungen locker zwischen 90 Minuten bis fast zwei Stunden durchhält.
  • Gründlichkeit: Neben der Saugstärke überzeugt die Gründlichkeit. Dafür sorgt u.a. die Matrix-Technologie. Die lässt den Roboter in Rastern Flächen abfahren
  • Selbstreinigende Bürstenrolle: Durch ihre spezielle Form verheddern sich keine (Tier-)Haare, die landen stattdessen im Staubbehälter. Die Bürste bleibt somit deutlich länger sauber.
  • Einsteigerfreundliches Konzept: Die App ist nicht überfrachtet mit unnötigen Funktionen, der Roboter selbst ist nahezu selbsterklärend. Das macht „Sharki“ zu einem idealen Einstieg in die Welt der Saug- und Wischroboter.
  • Robust und cleverer als gedacht: Überraschend oft konnte sich „Sharki“ aus vermeintlich ausweglosen Situationen befreien, zum Beispiel unter Schränken oder beim Drüberfahren oder Kabel. Auch darauf scheint er bestens vorbereitet zu sein.

Nachteile: Nicht alles ist perfekt

Ein paar Nachteile gibt’s allerdings auch:

  • LIDAR-Kartierung: Die Kartierung ist zwar schnell und in den meisten Fällen überaus präzise. Beim Test aber fuhr „Sharki“ mehrfach einen noch zu kartierenden Raum nicht an oder übersah Hindernisse. Passiert dies, solltest du die Wohnung ein weiteres Mal kartieren lassen. Tragisch ist das nicht.
  • Tote Winkel: Sind die Zimmer deiner Wohnung nicht weitgehend rechteckig, können beim Aufteilen der Räume in der App tote Winkel entstehen. Hier fehlt eine präzisere Aufteilung der Zimmer.
  • Matrix-Reinigung: Du kannst nicht mehrere Zimmer gleichzeitig für die Matrix-Reinigung auswählen. Es sind nur einzelne Räume oder Spots möglich. Entscheidest du dich für Matrix-Wischen, funktioniert dies nur in den Spots.
  • Fahrverlauf: Es mag eine Kleinigkeit sein, aber es ist etwas schade, dass du die konkret gefahrenen Strecken nach dem Reinigen und den Live-Standort (wo befindet sich „Sharki“ gerade?) nicht einsehen kannst.
  • Nur eine Karte: Du darfst nur eine Karte deiner Wohnung erstellen inklusive den für „Sharki“ befahrbaren Räumen. Bei durch Türschwellen nicht erreichbare Zimmer und Wohnungen mit mehreren Etagen genügt es allerdings nicht, dass nur eine Karte erstellt und gespeichert werden kann.

Fazit: Für den Einstieg? Nein, für den Alltag!

Man könnte meinen, bei dem günstigen Preis ist der Shark Matrix Plus 2 in 1 nur etwas für Anfänger. Doch das ist Quatsch: Der robuste, kompakte Kerl bietet zwar eine einsteigerfreundliche Bedienung, ansonsten aber musst du auf nichts verzichten. Er bleibt erstaunlich selten irgendwo hängen, die App verfügt über die wichtigsten Funktionen und die Saug- sowie Wischleistung ist für den ganz normalen Alltag mehr als nur ausreichend.

Auch hier gilt: Besser die Hindernisse entfernen. (Foto: Sven Wernicke)
Auch hier gilt: Besser die Hindernisse entfernen. (Foto: Sven Wernicke)

Gegenüber deutlich teureren Vertretern sollte dir klar sein: „Sharki“ besitzt keine Station zum selbständigen Entleeren des Staubbeutels, zum Zwischenreinigen des Mobs oder zum Wechseln von Wischwasser. Letztgenanntes ist aufgrund des Schallwisch-Prinzips sowieso nicht nötig. Auch bieten andere Hersteller komplexere Apps mit noch präziseren Individualisierungs- und Anpassungs-Funktionen. Für die meisten Anwender:innen ist das aber nicht zwingend erforderlich.

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Mehr Informationen

Wo „Sharki“ auch an seine Grenzen kommt: Für Wohnungen mit mehreren Etagen oder vielen Türschwellen zwischen den Räumen genügt es nicht, nur eine Karte erstellen zu können. Der Shark Matrix Plus 2 in 1 fühlt sich am wohlsten in ganz normalen Wohnungen, in der er bei geöffneten Türen alle Zimmer erreichen und putzen kann. Hier imponiert er mit einer sehr guten Saugleistung und einer für normale Verschmutzungen soliden Wisch-Power.

Ich persönlich frage mich: Braucht man einen Saug- und Wisch-Roboter, der 3x teurer ist? Gerade „Ottonormal-Verbraucher:innen“ meiner Auffassung nach nicht.

Unsere Bewertung
  • Gute Verarbeitung
  • Einsteigerfreundlich
  • Sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Ungeeignet für mehrere Etagen
  • Kartierung bei komplizierteren Wohnungen ungenau

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