DVB-C: Was der Receiver alles können muss

Das Kabelfernsehen wird von analog auf digital umgestellt. Betroffene müssen sich einen DVB-C-Receiver anschaffen. Dabei kommt es auf die Zusatzfunktionen an.

DVB-C: Was der Receiver alles können muss
Einen solchen digitalen Kabelreceiver wie den Thomson THC 300 braucht ihr, um nach der Analogabschaltung weiterhin Fernsehen zu können (Bild: Thomson)

Wer jetzt noch analoges Kabelfernsehen schaut, könnte bald schon ein schwarzes Bild sehen. Vodafone Kabel (ehemals Kabel Deutschland) schaltet am 15. Mai 2018 in der Region Nürnberg das analoge TV-Signal ab. Bis Ende des Jahres werden vermutlich alle Kabelanbieter die Verbreitung des analogen Kabelfernsehens einstellen.

Wie stelle ich meinen Fernseher von analog auf digital um?

Um weiterhin Kabelfernsehen schauen zu können, müsst ihr lediglich einen DVB-C-Receiver in Form einer kleinen Set-Top-Box zwischen Kabelanschlussdose und Fernseher schalten. Ihr braucht damit auch nicht bis zur Umstellung zu warten. Der digitale Kabel-Receiver kann jederzeit angeschlossen werden, da an allen Anschlüssen von Vodafone Kabel bereits ein digitales Signal anliegt – auch wenn ihr jetzt noch analog schaut.

Zeigt euer Fernseher auch nach der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens noch ein Bild? (Bild: Metz)
Zeigt euer Fernseher auch nach der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens noch ein Bild? (Bild: Metz)

Ihr wisst nicht, welches TV-Signal bei euch anliegt? Wir haben euch 10 Kriterien aufgelistet, an denen ihr erkennen könnt, ob ihr noch analoges Kabelfernsehen schaut.

Sofern ihr euch einen Fernseher ins Wohnzimmer gestellt habt, der erst wenige Jahre alt ist, könnte dieser bereits über einen integrierten DVB-C-Receiver verfügen. Dort wird er meist als DVB-C-Tuner bezeichnet, während die Set-Top-Box manchmal auch Digitaldekoder oder Digitalempfänger heißt.

DVB-C2 noch nicht relevant

Da DVB-C bereits HDTV beherrscht, wird der neue Standard DVB-C2 noch nicht angewendet, obwohl es ihn bereits seit 2010 gibt. Die ersten Kabelanbieter werden DVB-C2 vermutlich einsetzen, wenn auch der Umstieg auf die 4K/UHD-Auflösung ansteht und der Videocodec HEVC eingesetzt werden soll.

Der DVB-C-Receiver TechniSat TechniStar K 2 ISIO kann sich die Programme auch aus dem Internet herunterladen (Bild: TechniSat)
Der DVB-C-Receiver TechniSat TechniStar K 2 ISIO kann sich die Programme auch aus dem Internet herunterladen (Bild: TechniSat)

Die verschiedenen Set-Top-Boxen haben oft etwas gemeinsam: den Chip, der das TV-Signal vearbeitet. Diese stammen von nur ein paar Anbietern. Daher sind es vor allem die Zusatzfunktionen, die den Unterschied ausmachen.

Die wichtigste Eigenschaft eines DVB-C-Receiver ist die Unterstützung von HDTV, denn einige Programme werden in HD-Qualität gesendet. Zudem verfügen die meisten Fernseher über eine Full-HD-Auflösung. Das passt dann einfach.

Schaut euch das Bild an

Bei den TV-Geräten entwickelt sich zwar die 4K-Auflösung langsam zum neuen Standard, doch die Fernsehsender werden noch einige Zeit brauchen, bis sie ihre Programme in 4K übertragen. Über das Kabelfernsehen ist dies noch nicht möglich. Stattdessen ist das Gegenteil der Fall: Viele Programme werden noch in SD-Qualität ausgestrahlt.

Fernseher mit 4K-Auflösung wie der B&O BeoVision Eclipse 4K OLED-TV setzen sich langsam durch (Bild: B&O)
Fernseher mit 4K-Auflösung wie der B&O BeoVision Eclipse 4K OLED-TV setzen sich langsam durch (Bild: B&O)

Wenn das Bild dann in einer kleineren Auflösung ins Haus kommt, als es auf dem Fernseher angezeigt wird, rechnet der DVB-C-Receiver das Bild hoch. Doch beim Skalieren zeigen sich bereits die ersten Qualitätsunterschiede. Einige Geräte schaffen dies besser als andere. Geht am besten vor dem Kauf in einen Laden und schaut euch selbst das Bild an.

Wenn ihr Programme schauen wollt, die nur gegen eine monatliche Gebühr freigeschaltet werden (zum Beispiel Sky, aber auch z.B. ProSieben in HD), dann benötigt ihr eine Smartcard oder ein CI-Modul, um euch gegenüber dem Sender als zahlender Kunde auszuweisen. Dafür benötigt der DVB-C-Receiver einen Smart-Card-Reader bzw. einen Steckplatz, in den das Common Interface (CI) eingesetzt wird.

Filme aufnehmen und später sehen

Receiver mit einem Twin-Tuner können zwei Programme gleichzeitig verarbeiten. In den meisten Fällen werdet ihr dann eines auf dem Fernseher live schauen, während ihr das zweite aufzeichnet. Sofern dafür ein externes Gerät angeschlossen wird, sollten ausreichend Anschlüsse vorhanden sein. Achtet also auf die Anzahl der HDMI-Anschlüsse.

Ein digitaler Kabelanschluss bringt neue Möglichkeiten, zum Beispiel Vodafone GigaTV (Bild: Vodafone)
Ein digitaler Kabelanschluss bringt neue Möglichkeiten, zum Beispiel Vodafone GigaTV (Bild: Vodafone)

Sofern ihr aber einen Röhrenfernseher anschließen wollt, muss auch die Set-Top-Box über einen passenden Ausgang verfügen. Meist werden sie per Scart-Kabel verbunden. Der DVB-C Receiver rechnet dann mittels eines integrierten Wandlers das digitale in ein analoges Signal um.

Nicht notwendig, um ein schönes Bild zu sehen, aber doch sehr praktisch ist die Möglichkeit, das Programm aufzuzeichnen. Einige DVB-C-Receiver haben dafür eine Festplatte eingebaut. Per Timeshift könnt ihr das Programm dann für einen schnellen Gang zum Kühlschrank kurz anhalten oder auch nur ein wenig zurückspulen, wenn ihr in einer Szene ein wichtiges Detail verpasst habt.

Sogar mit Internetanschluss

Auf der Festplatte im DVB-C-Receiver könnt ihr auch ganze Sendungen festhalten, um sie später zu sehen oder zu archivieren. Von einem integrierten DVD-Brenner würde ich jedoch abraten, da gibt es mittlerweile bessere Methoden. Per USB könnt ihr zum Beispiel eine externe Festplatte anschließen, um Daten zu sichern, aber auch um direkt darauf aufzuzeichnen. Mit der Funktion PVR lassen sich Sendungen aufnehmen, auch wenn in der Set-Top-Box kein eigenes Speichermedium steckt.

DVB-C-Receiver im Vergleich – von günstig bis smart

In umgekehrter Richtung funktioniert dies auch. Per externer Festplatte oder auch nur per USB-Stick könnt ihr nicht nur Filme auf den Fernseher bringen, sondern auch Bildersammlungen vom letzten Urlaub und Musik. Noch mehr Material steht zur Verfügung, wenn die Set-Top-Box mit dem Internet verbunden ist – per WLAN oder LAN-Kabel. So gelingt der Zugriff auf Mediatheken und Online-Videotheken.

Viele Funktionen, die ihr vom Smart-TV kennt, können also auch im DVB-C-Receiver stecken. Auf diese Weise könnt ihr eurem alten Fernseher noch einmal neues Leben einhauchen.

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