Gestern Abend hat YouTube eine Unterplattform nur für Gaming-Videos eröffnet. YouTube Gaming hinterlässt bei mir (mit einer Einschränkung) einen erfrischenden ersten Eindruck – und lässt die Frage aufkommen, warum YouTube selbst nicht so hübsch aussehen kann.
Ein Stück weit wirkt YouTube Gaming selbst wie eine Spielkonsole. Zwei Leisten an den Seiten (links nach Spielen sortiert, rechts nach Kanälen), in der Mitte die wichtigsten Videos. Einfach mal reinklicken, was es dort zu sehen gibt, kann helfen – muss man in vielen Fällen aber gar nicht. Denn einige Videos bieten eine Live-Vorschau: Ohne Ton spielen sie das Video schon einmal ab, wenn man mit der Maus drüber fährt, und zeigen, was es daran zu sehen gibt.
Kein Live-Streaming in Deutschland
YouTube Gaming bietet zwei Arten von Videos: Live oder Aufzeichnungen – wobei die geplante Live-Komponente in Deutschland derzeit nicht genutzt werden kann. Dafür fehlen YouTube offenbar die Senderechte. Hoffentlich wird da in Kürze nachgebessert. Zunächst muss man zumindest mit Aufzeichnungen zufrieden sein.

Wer, wie ich, nicht gerade oft selber zockt, fragte sich in der Vergangenheit schon manchmal, was an Videos über Gaming denn nun so interessant ist. Eine Antwort darauf bieten die teils herrlich komischen Aufzeichnungen auf YouTube Gaming, wie etwa das Video, wo der bekannte Comedian Comedy Shorts Gamer seine Mutter „Call of Duty“ spielen lässt und hysterisch daneben sitzt, als sie ein ums andere Mal beschossen wird:
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Der Schwede PewDiePie ist mit seinen LetsPlays von neuen Spieletiteln längst zum Weltstar geworden. In Deutschland hat sich der humorvolle Zocker Gronkh die meisten Abonnenten erspielt. Beide sind natürlich auch auf YouTube Gaming vertreten.
Exakt 1 Jahr nachdem Amazon Twitch übernommen hat
Denn die Plattform startet natürlich nicht bei null. YouTube Gaming hat Gaming-Kanäle mitsamt der Abonnenten von der großen Plattform bereits rübergeholt (wo sie natürlich verfügbar bleiben). Das ganze wirkt nur etwas frischer aufbereitet. YouTube selbst ist für mich in den vergangenen Jahren zunehmend ein nahezu undurchschaubarer Wust an Videos geworden, die unstrukturiert um Aufmerksamkeit brüllen und mich oft ratlos zurücklassen.
YouTube Gaming wirkt wie eine übersichtlichere, leichter zugängliche Neuauflage von YouTube. Bekommt man jetzt noch das Problem mit der Sendelizenz in den Griff, wird sich Twitch warm anziehen müssen. Der Marktführer für Live-Gaming-Videos war vor einem Jahr für knapp 1 Milliarde US-Dollar nach einem Bieterwettstreit von Amazon gekauft worden. Auch Google war daran interessiert und sah lange wie der sichere Sieger aus, bevor dann Amazon überraschend den Zuschlag erhielt.
Interessante Randnotiz: Das ist auf den Tag genau ein Jahr her. YouTube hat dem Nebenbuhler ein Jahr Zeit gelassen sich zu entwickeln, nun schlägt man zurück.
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