Noch lange nicht fertig, grafisch nostalgisch und trotzdem ist „Factorio“ bereits jetzt eine Empfehlung für aufgeschlossene Strategen und Aufbau-Freunde. Das Indie-Werk ist unser Spiel der Woche.
Lange in Entwicklung
„Factorio“ wurde vor ziemlich genau zwei Jahren bei der Crowdfunding-Plattform Indiegogo erfolgreich finanziert. Es kamen 21.626 Euro zusammen und damit wurde das Ziel von 17.000 Euro erreicht. Von einem Hype kann allerdings nicht im Ansatz die Rede sein, was wohl auch an dem grundlegenden Gedanken von „Factorio“. Denn hier bauen Sie auf einem Alien-Planeten Fabriken auf. Die sehen nicht schön aus, zerstören die Umwelt und sorgen dafür, dass der Himmelskörper mit seinen Rohstoffen geplündert wird.
Ja, hier schwingt nicht grundlos eine gewisse Kritik mit, zusätzlich aber stehen wirtschaftliche Aspekte im Fokus. Wer mit seinen Anlagen giftige Abgase abgibt, muss mit dem Unmut der Bewohner der alternativen Erde rechnen. Also gilt es, hier eine Balance zwischen Zufriedenheit, Schutz der Natur und Effizienz finden.
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Viel Tiefgang
Zu Beginn wirkt „Factorio“ überaus sperrig. Ressourcen wie Kohle oder Öl müssen quasi mit der Hand bzw. der Maus gefördert werden, um sie später verarbeiten zu können. Nach und nach bringen Dampfmaschinen Waren zu den Produktionsanlagen, Strom und Fließbänder werden genauso benötigt, wie Labore zum Erforschen neuer Technologien.
Insgesamt erwartet Sie hier ein waschechtes, erstaunlich komplexes Aufbau- und Managementspiel, das man heutzutage kaum noch gewohnt ist. Vielmehr orientiert sich das Werk an Klassiker wie „Capitalism 2“, was (leider) auch für die Technik gilt. Grafisch opulent geraten ist der Titel leider nicht, ganz im Gegenteil. Hier dominieren nostalgisch anmutende Farben – besonders hübsch ist das nicht. Aber wie heißt es so schön? Die inneren Werte zählen.
Noch nicht fertig
So reizvoll das alles klingen mag, leider ist Factorio noch nicht fertig. ABER: Sie können den Titel bereits jetzt in Form einer frühen Demo kostenlos ausprobieren und bei Interesse die sogenannte Alpha-Version kaufen. Mittlerweile haben über 70.000 Menschen zu dieser Ausgabe gegriffen, die ähnlich wie damals bei „Minecraft“ später zur finalen Vollversion freigeschaltet wird. Im Sommer 2015 sollen die Arbeiten an „Factorio“ dann abgeschlossen sein.

Wer die Geduld aufbringt und das Prager Studio Wube Software bis zum Release begleiten will, sollte einen Blick auf die offizielle Webseite werfen und dort zumindest einmal die Demo zur Probe spielen. Es lohnt sich, wenn man dem Genre etwas abgewinnen kann. Erhältlich ist das Spiel für Windows, Mac OSX und Linux.
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