Das chinesische Unternehmen Snail Games ist eigentlich auf Browserspiele spezialisiert. Doch mittlerweile ist es im eigenen Land auch ein Mobilfunkanbieter und Hardware-Hersteller. Dieses Wissen nutzt man nun, um Smartphones und sogar eine stationäre Spielkonsole für Gamer zu produzieren – nicht nur für China, sondern auch für andere Länder.
Die OBox: Konkurrenz für Xbox One und PS4?
Mit der OBox präsentierte Snail Games auf der CES 2015 offiziell die erste eigene Spielkonsole. Diese setzt auf das Google-Betriebssystem Android. Verbaut wird ein Nvidia Tegra K1-Quadcore-Prozessor, der zumindest gegenwärtig für mobiles Gaming beste Chip. Zum Einsatz kommt dieser unter anderem beim Nvidia Shield Tablet, die 64bit-Fassung beim Nexus 9. Bezogen auf die Performance dürfte der Tegra K1 mehr leisten können als Xbox 360 oder PS3, die aktuellen Sony- und Microsoft- Konsolen dagegen werden nicht im Ansatz erreicht.

Interessant ist das modulare Konzept: Snail Games möchte mehrere Varianten der OBox anbieten, beispielsweise mit unterschiedlich schnell getakteten Prozessoren sowie verschiedenen Festplatten – zwischen 500GB und 4TB. Auch selbst werden Käufer ihre Konsole um- und aufrüsten können. Preislich soll es ab 99 US-Dollar losgehen, die teuerste Edition wird bei 499 US-Dollar liegen.
Clever ist außerdem die Vorgehensweise: Vor allem in China ist das hauseigene Onlinespiel „Age of Wushu“ mit 5-6 Millionen Spielern überaus populär. Diese möchte man mit einer Umsetzung für die OBox explizit ansprechen. Ein Erfolg wäre die Konsole vermutlich schon, wenn 10-20 Prozent dieser Fans zu dieser Hardware greifen würden.
Tatsache ist ebenfalls: Im 2. Quartal 2015 kommt die OBox in den chinesischen Handel, im 3. Quartal sind USA und Mexiko an der Reihe. Ob es das Gerät mit 4K- und 3D- Ausgabe auch nach Europa schafft? Nicht völlig ausgeschlossen.
Snail Games W3D – Smartphone mit 3D-Display
Auch an die mobilen Gamer wird gedacht. Das Snail Games W3D ist ein Smartphone, das über einen Octacore-Chip von MediaTek verfügt (MTK6595 mit 2.2GHZ). Hinzu gesellen sich ein DualSIM, 2GB RAM, eine PowerVR-6200 Grafikeinheit, 16GB Flash-Speicher und microSD-Kartenslot (maximal 64GB).
Das Alleinstellungsmaerkmal ist das 5,5 Zoll große IPS-Display mit Full-HD-Auflösung. Durch ein Linsenraster können – ähnlich wie beim Nintendo 3DS – 3D-Inhalte ohne eine sonst nötige 3D-Brille dargestellt werden. Durch die 5 Megapixel-Frontkamera mit Infrarot-Sensor werden sogar Kopfbewegungen dynamisch angepasst, sodass das Sichtfeld zwischen 50 und 70 Grad liegt. Das ist deutlich mehr als beim 3DS.
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Sonst erinnert das W3D sehr an eine PlayStation Vita, denn auch hier gibt’s reguläre Tasten, ein Steuerkreuz, analoge Slidepads und vier Schulterbuttons. Der 4000 mAh starke Akku sollte für einige Stunden Unterhaltung sorgen. Vorinstalliert ist Android 4.4. Ob ein Update auf Android 5.0 zum Verkaufsstart folgt? Unklar.
Das W3D ist ab Februar 2015 in China erhältlich, kurze Zeit später wird der US-Markt anvisiert. Und dann vielleicht Europa? Das wird sich zeigen. Ebenfalls geplant: Das Snail Games W dürfte ein identisches Smartphone ohne 3D-Fähigkeit sein, und damit vermutlich auch günstiger. Preise kommunizierte das Unternehmen allerdings noch nicht.
Wir haben mehrere Spielkonsolen für euch verglichen: Nintendo Switch, PS4 oder Xbox One?
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