Wie damals
Das Ungewöhnliche an dem Retro VGS ist sicherlich, dass die Verantwortlichen hier von Grund auf eine Spielkonsole erschaffen haben, die sich explizit an Nostalgiker und Fans früherer Daddelkisten wie Super Nintendo oder MegaDrive richtet. Es geht nicht um extrem leistungsfähige Grafikchips und NextGen-Optik – ganz im Gegenteil. Zwar wird ein moderner ARM-Prozessor verbaut, der soll allerdings gefälligst klassische 2D-Pixelabenteuer auf den Bildschirm zaubern. Wie früher erlebt man keine hochauflösende, fast fotorealistische Spiele, sondern eine Zeitreise in die 1980er- und 1990er Jahre. Visuell und akustisch, versteht sich.

Kennt ihr euch ein wenig mit Spielkonsolen aus, dürfte euch das Design von Retro VGS vielleicht bekannt vorkommen. Absichtlich lehnen sich die Verantwortlichen an der Gestaltung des Atari Jaguar an. Auf den ersten Fotos sieht das ansprechend aus, zugleich verspricht man allerlei Features. Beispielsweise kann man via USBs den offiziellen Controller mit Steuerkreuz, zwei Analogsticks und Buttons anschließen. Nettes Detail: Zwei 9-Pin-Ports sind auch dabei. Dank dieser darf man sogar uralte Joysticks (z.B. vom C64, Atari VCS, MegaDrive) verwenden, um ein authentischeres Gefühl zu bekommen. Trotzdem gibt sich das Retro VGS zeitgemäß: HDMI-Ausgang, RGB-Scart, Komponenten-Anschluss und eine Schnittstelle für Programmierer sind vorhanden.

Der Clou kommt aber erst noch: Jedes Spiel soll im besten Fall auf Modul ausgeliefert werden. Ja, auch wie früher. Man steckt also das Cartridge in den vorgesehenen Slot und darf loslegen – ohne lange Ladezeiten. Diverse Games wurden bereits angekündigt, derzeit vor allem Plattform-Titel wie „The Adventures of Tiny Knight“. „Gunlord“ oder „Adventures in the Tower of Flight“ sowie Umsetzungen von „Last Hope“ und „Double Dragon Trilogy“. Das sind alles vielleicht keine großen Werke, aber darauf ist Retro VGS ohnehin nicht ausgelegt. Apropos: Ständige Nerv-Updates für das System oder die Spiele soll es grundsätzlich nicht geben.
Das wird nichts. Oder?
Sowieso klingt Retro VGS eigentlich nach einem hübschen Retro-Spaß für Gamer, oder? Letztlich haben die Macher nichts anderes vor, der Haken ist aber ein recht großer: Bei dem Crowdfunding-Portal Indiegogo sollen 1,95 Millionen US-Dollar eingenommen werden, erst dann soll die Produktion der unkonventionellen Konsole begonnen werden. Auch erscheint der Einstiegspreis von 300 US-Dollar sehr hoch, denn im schlimmsten Fall kann es eben doch mehr ein Gag sein und weniger eine ernstzunehmende Spielkonsole für den Massenmarkt. Derzeit hat es jedenfalls den Anschein, als würde das bei Indiegogo mit dem Retro VGS nicht klappen. Schade, oder?
https://youtu.be/Rw1ewroT64M
Weitere Details erhaltet ihr bei Indiegogo. Mit etwas Glück und vielleicht eure Unterstützung wird vielleicht doch der Traum so mancher Nostalgiker in Erfüllung gehen?
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Was ist eigentlich daraus geworden?
Daraus ist nicht so recht was geworden – wie befürchtet. Eine interessantere Alternative, die in eine ähnliche Richtung geht, wird die neue Atari-Konsole..
https://trendblog.euronics.de/gaming/ataribox-das-bietet-die-neue-spielkonsole-von-atari-51622/