Sven Wernicke
Red ist vor allem für seine Kameras berühmt. Die Red-Reihe ist in Hollywood überaus populär und wird häufig bei Actionfilmen verwendet. Der Konzern ist also im Profisegment angesiedelt und kein Unbekannter im Business. Vielleicht überrascht mich deshalb das Hydrogen One, denn diesmal reden wir nicht über die Crowdfunding-Kampagne eines beliebigen China-Startups. Nächstes Jahr möchte Red das Telefon in den Handel bringen, das über ein 5,7 Zoll großes Display verfügt und auf Android als Smartphone setzt.
Red Hydrogen One mit Hologramm-Display
Soweit klingt das erst einmal nicht spektakulär, allerdings ist explizit von einem „holographischen“ Bildschirm die Rede. Ohne 3D-Brille sollt ihr also dreidimensionale Inhalte betrachten können. Laut Jim Jannard, Gründer von Red, sei dieser Effekt schwer zu beschreiben, auch weil es sich um eine völlig neue Display-Technologie handele. Geeignete Inhalte würden Besitzer des Hydrogen One in einem dazugehörigen Portal downloaden können. Ohnehin sieht man das Smartphone eher als Mediaplayer mit diesem Alleinstellungsmerkmal.
Persönlich glaube ich, dass das Hydrogen One nicht mit dem Nintendo 3DS oder dem damals wenig erfolgreichen LG Optimus 3D vergleichbar ist. Auch bei diesen Geräten braucht ihr keine Brille, um eine räumliche Tiefe auf dem Bildschirm wahrzunehmen – nur ist die hier verwendete Technik schon etliche Jahre alt. Red wird gewiss bemüht sein, die visuelle Qualität gegenüber früherer Versuche anderer Hersteller zu verbessern.
Das Hydrogen One soll zugleich eine Komponente für die hauseigenen Red-Kameras (Epic, Scarlet, Weapon) sein und als Kontrollmonitor sowie Bedienfeld dienen. USB-C und Micro-SD-Speicherkartenslot gehören auch zu einer Selbstverständlichkeit. Konkrete Details aber gibt es sonst nicht, abgesehen vielleicht vom Preis. So beginnt die Variante mit Aluminium-Gehäuse bei 1200 US-Dollar, die mit Titan liegt bei 1600 US-Dollar. Heftig. Aber wenn die Hardware tatsächlich faszinieren kann, könnte das Hydrogen One sicherlich Maßstäbe setzen. Im Zweifel bleibt es ein Produkt für eine kleine Nische oder Nutzer der Red-Kameras. Also Filmemacher und Fotografen zum Beispiel.
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