Nintendo adelt den Marktstart der Switch 2 mit einem brandneuen, für Switch 2 exklusiven Mario-Kart-Titel. Wir haben unzählige Runden gedreht und eine riesige offene Welt erkundet – und verraten dir, wie gut das Spiel ist.
Inhalt:
- Auf den ersten Blick vertraut
- Frische Ansätze im Grand Prix
- Die K.O.-Tour als heimliches Highlight
- Eine volle und doch leere Open World
- Jahrelanger Spielspaß ist garantiert
- Fazit: Ein tolles, wenngleich nicht vollkommen perfektes Mario Kart
Auf den ersten Blick vertraut
Bislang war es ja so: Nach dem Debüt auf dem Super Nintendo fügte Nintendo jedem neuen Teil der Rennspielserie ein Feature hinzu, das für frischen Wind sorgte. Zuletzt waren es in Mario Kart 8 (Wii U) und dessen Deluxe-Upgrade für Switch die Hover-Abschnitte, doppelte Items und satte 96 Strecken Umfang.

Mario Kart World bietet auf Switch 2 eine frei befahrbare Welt – der Name selbst ist schon ein Fingerzeig darauf. Damit weckt die Raserei vor dem ersten Spielstart große Hoffnungen auf ein Forza Horizon im Klempner-Universum.
Aber keine Sorge: Mario Kart behält die Kernkompetenzen bei! So gibt es allerlei bekannte und bewährte Spielmodi für Solisten und Offline- wie Online-Mehrspielerfreunde: den Grand Prix, das Zeitfahren, Versus-Rennen und die Schlachten. Neu hinzugekommen sind neben der freien Fahrt in offener Welt noch der K.O.-Modus, der unscheinbar zwischen der Zeitenjagd und dem klassischen Wettbewerb um Punkte und Pokale zu finden ist.
Frische Ansätze im Grand Prix

Ein großes Lob gilt den Entwicklern schon deshalb, weil sie selbst die angestaubten Spielmodi von ihrer Patina befreiten. Stichwort Grand Prix. Du wählst einen Fahrer oder eine Fahrerin, einen passenden fahrbaren Untersatz und dann noch einen von anfänglich sieben verfügbaren Wettbewerben.

Das erste Rennen läuft dann nach Schema F ab: drei Runden im Kreis fahren, sich mit Schildkrötenpanzern, Bananen, Powersternen und Turbopilzen Saures geben und anschließend die Punkte einheimsen.
Gut, Nintendo verdoppelte das Fahrerfeld auf 24 Charaktere und setzt als i-Tüpfelchen Grinds, Wallrides und eine Rückspulfunktion ein. Bis hierhin fühlt sich Mario Kart World nur allzu bekannt an – und zugegeben auch etwas langweilig. Das war halt alles schon achtmal dagewesen.

Ab Rennen zwei dann faustdicke Überraschungen. Nintendo schickt dich nicht gleich wieder auf den Rundkurs. Stattdessen jagst du mit deinem Alter Ego zunächst im Kart oder Motorrad eine Etappe entlang zur Strecke, welche den Höhepunkt der furiosen Raserei markiert. Und das ist frisch! Nach acht Serienteilen, in denen du stets und ausschließlich im Kreis fuhrst, sind die A-nach-B-Rennen eine frische, unverbrauchte Erfahrung.
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Die K.O.-Tour als heimliches Highlight
Wenn du mehr davon möchtest, findest du das in der K.O.-Tour. Das sind XXL-Rennen über mehr als zehn Minuten, die solche Etappenrennen regelrecht zelebrieren!

Der Clou: Alle paar Minuten erreichst du einen Checkpoint, an dem die vier langsamsten Fahrer scheitern. Die Top 4 qualifiziert sich letztlich für einen Schlussspurt, der reichlich Adrenalin durch die Adern pumpt!
Nach anfänglicher Skepsis, ob ich die K.O.-Tour überhaupt spielen sollte, ist das mittlerweile, trotz vergleichsweise geringer Änderungen zum Grand Prix, mein liebster Modus in Mario Kart World.
Eine volle und doch leere Open World
Das gilt leider nicht für den Freifahrtmodus, der im Vorfeld den Hype ums Spiel auslöste. Nintendo macht es dir bequem, einfach mal in die offene Welt hineinzuschauen. Schließlich lädt das Hauptmenü schon die erkundbare Welt und einen Druck auf den Plusknopf später düst du durch Wüstengebiete, ein gruseliges Kino, einen Hafen oder Bowser-feurige Festung.

Ohne die Switch-2-Power wäre das wohl kaum möglich! Die Welt ist riesig, kommt ohne Ladezeiten aus und bietet allerhand Nichtspielercharaktere und Details, welche Nintendos neuste Konsole flott vom internen in den Arbeitsspeicher schaufelt.
Die erste Viertelstunde der freien Fahrt ist tatsächlich so etwas wie eine Aneinanderreihung von Wow-Effekten. Schließlich geizt Nintendo nicht mit Anspielungen auf alte Mario-Spielklassiker, wenn beispielsweise Gegner aus Super Mario Bros. 3 oder Super Mario Land deinen Weg kreuzen.
Zudem findest du allenthalben Münzen, Herausforderungen und ?-Platten, die Mini-Missionen oder Sammelgegenstände parat halten.

Die Luft ist dann allerdings schnell raus aus der freien Erkundung. Die Spielwelt fühlt sich etwas blutleer und verloren an. Nicht so voll, lebendig und herausfordernd wie die fünf Forza Horizons es demonstrierten. Aber ich bleibe optimistisch: Nintendo dürfte schon sehr bald neue Inhalte und Komfortfunktionen (wie eine Übersichtskarte) per Update bereitstellen. Potenzial hat diese schön gestaltete Welt nämlich sehr wohl – nur wartet wohl auch sie auf Inhalte.
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Jahrelanger Spielspaß ist garantiert
Ich persönlich tue mich ja schwer damit, die Halbwertzeit eines Spiels anzugeben. Ob jemand sechs Stunden, drei Wochen oder fünf Jahre Spaß mit einem Game hat, ist stark von persönlichen Vorlieben abhängig.
Für Mario Kart World lehne ich mich aber gerne weiter aus dem Fenster und prognostiziere jahrelangen Spielspaß. Wie ihn schon die Vorgänger allesamt boten.

Mario Kart World brilliert nämlich im Mehrspielermodus – offline wie online. Die Auswahl an Strecken, (freischaltbaren) Charakteren und Fahrzeugen sowie Spieleinstellungen ist umfangreich. Neben dem Grand Prix überzeugen die frei konfigurierbaren Versusrennen und – je nach Geschmack – auch die Schlachten, in denen du beispielsweise die Ballons anderer Spieler zum Platzen bringst.
Erfreulich: Langwierige Passagen wie das Warten im Auswahlbildschirm zwischen Online-Rennen hat Nintendo nunmehr durch eine interaktive Lobby gelöst. Auch hier steht also Kurzweil im Vordergrund.

All das präsentiert das Entwicklerteam so charmant wie eh und je. Die Animationen sind top, der Soundtrack eingängig, die Steuerung makellos – wobei ich hier ganz klar dem Switch 2 Pro Controller den Vorzug gegenüber den mitgelieferten Joy Cons geben würde.
Präsentiert ist all das übrigens in brillantem Sound und gestochen scharfem 4K-Bild bei 60 Bildern pro Sekunde – mit sehr seltenen Einbrüchen. Nintendo liefert ganz klar ab!
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Fazit: Ein tolles, wenngleich nicht vollkommen perfektes Mario Kart
Ich mag Mario Kart World und hätte mir nach all den Stunden damit tatsächlich keinen besseren Einstand für die Switch 2 wünschen können.
Nintendo bietet mehr als nur schnöden Fan-Service. Die vertrauten Spielmodi wirken dank toller Designentscheidungen im Ablauf frischer, die K.O.-Tour sticht als Highlight heraus und selbst für den etwas enttäuschenden Open-World-Modus besteht Hoffnung, dass Nintendo da bald richtig viel Leben reinbringt!
Den Maßstab für Mehrspielerspaß setzt dieser Titel ebenfalls neu. Die Etappenrennen und Rundkurse sind für bis zu vier Spieler an einer Konsole und 24 Fahrer und Fahrerinnen im lokalen Netzwerk oder online die Garantie schlechthin, Mario Kart World für die kommenden Jahre immer und immer wieder zu starten. Es gibt wohl kein anderes Franchise, das auf eine derart solide Tradition zurückblicken kann, Freundschaften zuverlässig zu zerstören – und wieder zusammenzufinden, um doch noch eine Runde gemeinsam zu drehen.

Es ist einmal mehr das wohl beste Partyspiel, das auf einer Spielekonsole zu finden ist! Und ein ganz klarer Pflichtkauf für die Switch 2!
Mario Kart World kannst du auf Modul in deinem EURONICS kaufen – außerdem bietet Nintendo die neue Raserei als Downloadcode im Bundle mit der Switch 2 an. Auch diese kannst du bei EURONICS im Onlineshop kaufen.
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