ELF-Blog: Teams im Check: Stuttgart Surge – Finale drhoim?

Ein Geheimfavorit fürs „Finale drhoim“? Zumindest flogen die Stuttgart Surge lange unter dem Radar der ELF-Spitzenclubs. Zu Unrecht, wie nicht nur diese Saison beweist.

ELF-Blog: Teams im Check: Stuttgart Surge – Finale drhoim?
EURONICS und die ELF erklären dir American Football.

Es sei zugegeben: Selbst Football-Neulingen wie mir waren die Rhein Fire ein Begriff und die Frankfurt Galaxy. Nicht aber die Stuttgart Surge. Dabei ist das Team aus der baden-württembergischen Hauptstadt in der kurzen Historie der ELF zumindest insgesamt kaum weniger erfolgreich als die beiden größeren Namen.

Zwar fuhren die Surge in ihrer ersten ELF-Saison 2021 nur zwei Siege ein (2-8). In der Spielzeit darauf gelang sogar kein einziger Sieg (0-12). Aber dann! 2023 legte das Team getreu der Devise „Come back stronger“ einen kompletten Richtungswechsel hin. Die Surge gewannen die Central Division mit 10:2-Siegen und zogen schließlich ins Play-off-Finale (Championship Game) ein, das dann mit 34-53 gegen die Düsseldorf Rhein Fire verloren ging.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

In der abgelaufenen Saison 2024 sah es zunächst sogar noch besser aus: 11:1-Siege in der Vorrunde und damit Sieger der Central Division. Dann allerdings schieden die Surge im Halbfinale denkbar knapp mit 23-29 gegen den späteren Meister aus: erneut die Düsseldorf Rhein Fire. (Wir können hier wohl von einem Angstgegner sprechen.)

In dieser Saison scheinen die Surge das Niveau der beiden Vorjahre ungefähr zu halten. Sie spielen einerseits eine brutal starke Saison. Andererseits tun einige andere Teams das auch, weswegen Stuttgart bei immerhin schon vier Siegen auch bereits zwei Niederlagen kassierte: die 0:6-Defensivschlacht gegen Paris am 2. Spieltag und am vergangenen Wochenende das knappe 33-36 im Rückspiel gegen die Munich Ravens. Das Hinspiel gewannen die Surge noch.

Wie sind die Stuttgart Surge 2025 aufgestellt?

In erster Linie schauen wir bei einem Team oft auf die Spieler. Dabei stehen nach Meinung vieler Experten bei den Surge die Stars nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben.

Zweifellos begann der Aufschwung der Surge nach der Verpflichtung von Jordan Neuman 2023 als Headcoach und Offensive Coordinator. Mit seiner Erfahrung beim GFL-Erfolgsteam Schwäbisch Hall Unicorns machte Neuman die Surge vom Fleck weg zu einem der stärksten Team der ELF.

Ungewöhnlich: Stuttgart leistet sich gleich zwei namhafte Defensive Coordinator, die nach Meinungen von Experten auch selber Head Coaches sein könnten: Der deutsche Ex-Nationalspieler und zweimalige Europameister Johannes Brenner und Jody Pastorino aus den USA. Beide arbeiteten bereits in Schwäbisch Hall mit Neuman zusammen und sicherten sich in der GFL mehrere Titel und Vizemeisterschaften. Nun ist das Erfolgsteam mit europäischer und US-amerikanischer Erfahrung in Stuttgart neu vereint.

Die Stuttgart Surge im Jahr 2025. (Bild: Svenja Sabatini)
Die Stuttgart Surge im Jahr 2025. (Bild: (c) Svenja Sabatini)

Das Grundgerüst auf dem Feld bildet nach wie vor Quarterback Reilly Hennessey, der zu den erfahrensten und mobilsten Quarterbacks der Liga zählt. Die Surge haben dazu weitere Schlüsselspieler gehalten, darunter Runningback Kai Hunter und die Defensivspezialisten Mitch Fettig, Raheem Wilson und Sasan Jelvani. Ohnehin blieb die Defensive nahezu komplett.

Dazu kommen Neuzugänge mit Rang und Namen: Runningback Tomiwa Oyewo kommt von Ligakonkurrenz Munich Ravens und soll die Offensive variabler machen. Mike Harley Jr. und Timo Stüwe sind Receiver mit hoher Vielseitigkeit; Moritz Schreiber und Marvin Biergert sind erfahrene O-Liner.

Allerdings gibt es auch zwei Abgänge, die die Surge bislang mehr schmerzen, als sie sich vielleicht eingestehen wollen: Die beiden erfolgreichen Wide Receiver Yannick Mayr und Darrell Stewart Junior wechselten vor der Saison zu den Ligakonkurrenten Vienna Vikings und Wroclaw Panthers.

Berichte darüber, dass Stuttgart bei den Buchmachern zum Top-Titelkandidaten gerechnet werde, genießen wir deswegen mit Vorsicht. Denn der Bericht kam just nach dem Rekordsieg der Surge gegen die Cologne Centurions (88-7). Doch schon die Woche drauf kassierten die Surge eben gegen die Munich Ravens (33-36) schon ihre zweite Niederlage in der Regular Season.

Holen die Surge diesmal den Titel?

Und das zeigt vor allem eines: Dass die ELF in dieser Saison sehr stark besetzt ist, und im Feld der Titelkandidaten beinahe jeder jeden schlagen kann. Und hier zählen die Surge genauso dazu wie die Munich Ravens, die Paris Musketeers, die Madrid Bravos und die Düsseldorf Rhein Fire.

Die Vienna Vikings und Nordic Storm wirken auf den ersten Blick zwar noch einen Tacken besser als die fünf genannten. Allerdings haben sich die Storm in der Regular Season mit den ganz großen Teams bisher noch gar nicht messen müssen. Wien spielt teilweise wie vom anderen Stern, ja. Die Niederlage in der Vorwoche gegen das wieder erstarkte Düsseldorf und der nun nur knappe Sieg gegen Tirol (s.u.) zeigen aber ebenso, dass es in der Spitze eng wird.

Also dieses Jahr die Play-offs für Stuttgart? Ich würde fast sagen: ziemlich sicher. Zu den besten sechs Teams zähle ich die Surge definitiv.

Und der lange ersehnte Titel, wird er in diesem Jahr endlich Wirklichkeit? Da werden noch einige andere ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen und auch können. Aber wenn die Surge sich weiter so formstark und mit hohem Zusammenhalt präsentieren und im Championship Game einen guten Tag erwischen sollten: Warum sollte dann nicht auch der Titel her?

Zumal das „Finale drhoim“ 2025 in Stuttgart stattfindet. Die ganze Stadt wird im Football-Fieber sein und würde die Surge auf Händen tragen. Sollten sie es bis dahin schaffen, wäre der Titel also keinesfalls Utopie.

Wie verlief der 7. Spieltag?

Wie das aber so ist als Neuling in der Materie: du kannst dich gehörig verschätzen. 🙂 Vergangene Woche etwa traute ich in meiner Vorschau den Hamburg Sea Devils gegen die Madrid Bravos eine Überraschung zu. Aber dann trat das genaue Gegenteil ein: Die Bravos nahmen die Seeteufel mal so richtig auf die Hörner und gewannen glatt mit 57-0.

Die Rhein Fire machten mit Berlin Thunder kurzen Prozess (44-7), und auch für Frankfurt gab es gegen Prag diesmal nichts zu gewinnen (16-37).

Das Österreich-Duell zwischen Tirol und Wien ging überraschend knapp nur an die favorisierten Vienna Vikings (44-38). Und auch Fehervar geriet – trotz der Niederlage – nicht derart unter die Räder wie sonst: 19-24 im „Prestigederby“ gegen Wroclaw.

Köln gegen Paris: 0-62. Eine Demontage, klar. Aber nach den bisherigen Ergebnissen der Centurions leider auch erwartbar, spätestens seit ihrem 7:88-„Rekord“ vergangene Woche gegen die Surge.

Was erwartet uns am 8. Spieltag?

DatumAwayHome
05.07.25Munich RavensMadrid Bravos
05.07.25Rhein FireRaiders Tirol
05.07.25Prague LionsVienna Vikings
06.07.25Paris MusketeersHelvetic Mercenaries
06.07.25Nordic StormHamburg Sea Devils
06.07.25Cologne CenturionsWroclaw Panthers
06.07.25Feherver EnthronersStuttgart Surge

Am 8. Spieltag warten jeweils Pflichtaufgaben auf die Stuttgart Surge gegen Fehervar, auf Wroclaw gegen Köln, Nordic Storm gegen Hamburg und Paris gegen Zürich.

In den übrigen Partien sind drei Teams leicht favorisiert, wollen sich aber auch keinen Stolperer erlauben: Wien gegen Prag, Düsseldorf gegen Tirol und auch München gegen Madrid – das vielleicht spannendste Duell des kommenden Spieltags.

Wer hat die besten Angebote zum Spieltag?

Die besten Angebote zum Spieltag findest du wie immer auf der offiziellen Themenseite auf euronics.de.

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.