ELF-Blog: Teams im Check: Düsseldorf Rhein Fire – Rekordmeister in Not

Nach nur vier Spielzeiten sind die Düsseldorf Rhein Fire bereits Rekordmeister der ELF – aber nicht gerade glücklich in die neue Saison gestartet. Im Team brodelt es.

ELF-Blog: Teams im Check: Düsseldorf Rhein Fire – Rekordmeister in Not
EURONICS und die ELF bringen dir American Football näher. (Bild: Petra Kutasi)

2021 erst startete die European League of Football (ELF) in ihre erste Saison. Und schon in dieser kurzen Zeit wurden die Düsseldorf Rhein Fire zweimal Meister. Kein Wunder eigentlich, denn professioneller Football hat in der Rheinmetropole Tradition – mehr noch als ein paar Kilometer weiter rheinaufwärts bei den letzte Woche hier vorgestellten Cologne Centurions.

JahrMeister der ELFFinalist
2021Frankfurt GalaxyHamburg Sea Devils
2022Vienna VikingsHamburg Sea Devils
2023Rhein FireStuttgart Surge
2024Rhein FireVienna Vikings

Doch in der Saison 2025 tut sich Rhein Fire bislang überraschend schwer. Nach drei Spielen steht erst ein Sieg zu Buche: das knappe 17-15 am ersten Spieltag gegen die Paris Musketeers. Das 7-12 im Favoritenduell gegen die Vienna Vikings vorletzten Spieltag konnten wir noch als Ausrutscher werten. Aber spätestens seit dem deutlichen 7-31 letztes Wochenende vor heimischem Publikum im Rematch gegen Paris dürfte feststehen: Der amtierende Meister steckt in einer Krise.

Offensiv-Chef muss gehen, Head Coach bleibt in den USA

Das zog auch direkt personelle Konsequenzen nach sich. Im eigentlich erfolgsverwöhnten Verein brodelte es in dieser Woche. Zunächst wurde Offensiv-Koordinator Ed Warinner vom Verein geschasst. Die Offensive war laut einem Beitrag der Rheinischen Post auch nie wirklich in Schwung gekommen. Später vermeldeten die Rhein Fire in ihrem offiziellen Teamkanal, dass auch der langjährige Head Coach Jim Tomsula in diesem Jahr nicht mehr zu den Rhein Fire zurückkehren würde. Tomsula befindet sich aus familiären Gründen bereits seit Monaten in den USA. Seine Aufgabe übernimmt schon während der gesamten Spielzeit der eigentliche Defense Coordinator Richard Kent.

Kent führt derzeit eine Doppelrolle als Defense Coordinator und Head Coach aus, soll aber laut Verein bald Unterstützung bekommen.

Was dem Club sicher gut täte. Denn weder offensiv noch defensiv sind die Rhein Fire in dieser Spielzeit sonderlich positiv in Erscheinung getreten.

Liegt es vielleicht auch an der Personalplanung? Denn offiziell haben die Rhein Fire die prominenten Abgänge aus der letzten Meistersaison wie Quarterback Jadrian Clark, Runningback Gen Toonga oder Wide Receiver Kelvin McKnight Jr. adäquat mit Chad Jeffries (QB) und teils aus den eigenen Reihen mit Sergej Kendus (RB) oder Justin Schlesinger ersetzt. Der einzige Spieler, der nach dem 4. Spieltag in den Bestenlisten der ELF aber überhaupt auftaucht, ist Sack Fry Steward Mosquera Sinisterra.

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Rhein Fire mit großer Historie

Das so ruhmreiche Team befindet sich also am Scheideweg. Und das ist überraschend, nachdem der doppelte Meister 2023 und 2024 in beiden Spielzeiten zusammen überhaupt nur eine Niederlage (gegen die Vienna Vikings) kassierte.

Rechtlich sind beide Teams zwar nicht verwandt – der Name Rhein Fire allerdings taucht bereits 1994 zum ersten Mal auf. Damals gründete sich das Team, um ab 1995 (bis 2007) in der damaligen NFL Europe anzutreten. Die Clubbosse wollten ein Gegengewicht zu den favorisierten Frankfurt Galaxy schaffen und Football am Rhein etablieren. Mit Erfolg: Die alten Rhein Fire gewannen zweimal den Titel in der NFL Europe und standen weitere drei Male im Endspiel. Pro Heimspiel kamen in den letzten Saisons 2006 und 2007 im Schnitt über 20.000 Fans in die damalige LTU-Arena. Football am Rhein war fortan angesagt.

Zwar fehlte jahrelang eine übergeordnete, europäische Spielklasse, aber die enge Kooperation mit den Düsseldorf Panthern (dem ältesten Football-Team Europas) in der höchsten deutschen Spielklasse GFL sorgte dafür, dass Football in Düsseldorf all die Jahre beliebt und die Talentschmiede aktiv blieb.

Duesseldorf Rhein Fire Szene
Die Düsseldorf Rhein Fire feiern Spektakel ab. (Bild: Rhein Fire)

Vielleicht der größte Coup der jungen ELF also, dass die Macher die Namensrechte von früher übernehmen durften. 2021 starteten neben dem NFL-Europe-Rekordmeister Frankfurt Galaxy also auch die Düsseldorf Rhein Fire in die neu gegründete ELF.

Eins sollten Fans und Freunde des Sports trotz der aktuellen Schieflage des Klubs also auf keinen Fall tun: die Rhein Fire unterschätzen. Es sind noch einige Spiele bis zu den Play-offs. Und in Düsseldorf werden sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um doch noch irgendwie dabei zu sein. Und mein Gefühl sagt mir: Die schaffen das noch!

So verlief der 4. Spieltag

Wie oben bereits beschrieben, verlieren unsere Rhein Fire mit 7-31 gegen die Paris Musketeers, womit ihr Fehlstart perfekt ist. Nicht besser erging es „meinen Jungs“ von den Cologne Centurions: 15-47 bei den Frankfurt Galaxy. Allerdings hatte ich das nicht anders erwartet und bin auf die 15 Punkte schon fast stolz.

Die Stuttgart Surge haben sich mittlerweile gefunden und die Munich Ravens in einem spannenden Duell mit 36-28 nach Hause geschickt. Spannend, weil München nach einem 12-33-Rückstand noch einmal rankam. Für Stuttgart jetzt der dritte Sieg im vierten Spiel.

Erwartbar: das 31-17 der Hamburg Sea Devils gegen Berlin Thunder. Und auch das 7-45 der weiterhin heillos überforderten Fehervar Enthroners gegen die Madrid Bravos.

Prag überrascht derweil vor allem in der Höhe mit 45-13 in Breslau bei den Wroclaw Panthers. Und die Vienna Vikings unterstreichen einmal mehr ihre Titelambitionen: Das erstaunlich souveräne 41-7 gegen die bis dahin nicht gerade als Leichtgewichte in Erscheinung getretenen Raiders Tirol markiert bereits den vierten Sieg im vierten Spiel.

Das erwartet uns am 5. Spieltag

DatumAwayHome
14.06.25Wroclaw PanthersCologne Centurions
14.06.25Hamburg Sea DevilsRhein Fire
15.06.25Fehervar EnthronersBerlin Thunder
15.06.25Frankfurt GalaxyNordic Storm
15.06.25Helvetic MercenariesMunich Ravens
15.06.25Madrid BravosRaiders Tirol

Am 5. Spieltag wird sich zeigen, ob die Düsseldorf Rhein Fire die jüngsten Rückschläge weggesteckt haben. Gegen die zuletzt nicht immer überzeugenden Hamburg Sea Devils muss ein Sieg her, wenn es mit den Play-offs noch etwas werden soll.

Für Frankfurt wird es eine ganz schwere Reise nach Kopenhagen zum bislang fehlerlosen Neuling Nordic Storm. Auf Berlin (gegen Fehervar) und München (gegen Zürich) warten lösbare Aufgaben. Spannend dürfte das Aufeinandertreffen zwischen Tirol und Madrid werden. Die Bravos stehen zwar 3-1, aber haben in keinem ihrer Siege die absolute Souveränität an den Tag gelegt.

Holen die Cologne Centurions derweil gegen Wroclaw endlich ihren ersten Sieg? Auch das wird wieder schwer, aber gegen wen sonst, wenn nicht gegen die? 🙂

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Ein Kommentar zu “ELF-Blog: Teams im Check: Düsseldorf Rhein Fire – Rekordmeister in Not

  1. Die Niederlage in der letzten Spielzeit war gegen die Madrid Bravos. Auf die Vikings trafen sie im Finale zum ersten Mal, und das haben sie gewonnen.

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