Wir haben dir in früheren Beiträgen über Europas Football-Liga ELF bereits die prominenten deutschen Teams Düsseldorf Rhein Fire, Frankfurt Galaxy, Stuttgart Surge, Munich Ravens und außerdem die Cologne Centurions vorgestellt. Bleiben noch einige weitere Teams aus dem deutschsprachigen Raum, die das aktuelle ELF-Lineup eindeutig dominieren. Heute werfen wir also einen Blick auf die…
Inhalt:
Hamburg Sea Devils
Die Stars: Defensivmann Nazir Streater und Wide Receiver Terryon Robinson. Dazu Kyle Kitchens als der Spieler der Liga mit den bisher meisten Sacks. Chrisman Kyei ist bisher zweitbester Runningback der laufenden ELF-Saison 2025.
Die Hamburg Sea Devils schafften direkt in der ersten ELF-Saison die Endspielteilnahme. Bekannt ist das Team aus der Hafenmetropole für seine starke Defense. Seit der Vergrößerung der Liga gelang ihnen aber keine Play-off-Teilnahme mehr.

Die Sea Devils halten sich in der Regular Season im unteren Mittelfeld. Nach 9 Spielen steht bisher ein enttäuschendes Spielergebnis von 2-7 und damit aktuell der letzte Platz in der Northern Division zu Buche. Gänzlich enttäuschte das Team dabei aber eigentlich nur selten; es gibt da eine Reihe von Mannschaften, die ich als noch deutlich schwächer einschätzen würde. Allerdings gelang den Hamburgern in der Tat seit dem 4. Spieltag kein Sieg mehr.
Die Chancen: Die Hamburg Sea Devils müssen die aktuelle Saison abhaken. Zu den Play-offs wird es nicht mehr reichen. Nach der Saison braucht gerade die Offense neue Impulse.
Berlin Thunder
Die Stars: Jakeb Sullivan ist einer der besten Quarterbacks Europas. Derzeit ist er zweitbester Passgeber der Liga. Gennadiy Adams gilt als hochtalentierter Runningback. William Lydle verzeichnet nach neun Spielen bereits 5 Sacks.

Die Historie der Berlin Thunder geht über die ELF hinaus. Bereits zwischen 1999 und 2007 war ein Team gleichen Namens in der damaligen NFL Europe aktiv. Berlin konnte die Namensrechte in die ELF übernehmen, in der die Thunder 2021 Gründungsmitglied waren. Seitdem sammeln sich noch keine Erfolge, aber immerhin eine Play-off-Teilnahme 2023. Das Wild-Card-Game verloren die Berliner damals mit 3-20 gegen Frankfurt Galaxy. Die Thunder rangieren zumeist im Mittelfeld der Teams. So auch in dieser Saison mit bisher 3 Siegen und 6 Niederlagen.
Die Chancen: Zu den Play-offs wird in der Saison 2025 für die Thunder nicht reichen. Nach der Saison muss eine Neuorientierung erfolgen.
Vienna Vikings
Die Stars: Nico Hrouda ist einer der besten Nachwuchs-Quarterbacks der Liga. Thomas Schaffer als D-Liner gilt als herausragende Offensivkraft. Ben Holmes ist einer der besten Passer der Liga.
Die Vienna Vikings sind ein Team mit enorm viel Substanz. Der 1983 gegründete 15-malige österreichische Meister nahm zwar nie an der NFL Europe teil, gewann aber fünfmal den paneuropäischen Pokalwettbewerb Eurobowl. Der Einstieg in die ELF 2021 war folglich eine kleine Sensation. Und dort präsentieren sich die Vikings bisher jährlich als eins der stärksten Teams mit der Finalteilnahme 2024 und dem Titelgewinn 2022.

Angst- aber auch Lieblingsgegner der Vikings sind die Düsseldorf Rhein Fire, gegen die sie im Finale 2024 verloren. Auch ihre bisher einzige Niederlage in der laufenden Saison (bei 8-1 Spielen) kassierten sie am 6. Spieltag in einem der vielleicht spannendsten ELF-Games aller Zeiten mit 26-33 gegen die Rhein Fire:
Die Chancen: In der sehr ausgeglichenen Spitze präsentiert sich Wien bislang als eine der allerstärksten Mannschaften. Die Play-off-Teilnahme gilt als sicher. Dort kann jeder jeden schlagen, aber die Vikings gelten trotzdem als einer der Topfavoriten.
Raiders Tirol
Die Stars: Wide Receiver Philipp Haun macht Jahr für Jahr eine Meile an Boden gut. Quarterback Conor Miller gilt als Mann mit Übersicht. Runningback Lukas Haslwanter ist einer der besten Rusher der laufenden Saison.
Die Historie zeigt bilderbuchhaft, wie die Raiders ab 1992 – und damit zehn Jahre später – zu einem Dauerrivalen der Vienna Vikings aufstiegen. Aufgrund des späteren Starts dauerte es etwas länger bis zu den ersten großen Erfolgen, wie dem ersten Meistertitel in der österreichischen AFL 2004, gefolgt von sieben weiteren Titeln, dazu drei Eurobowl-Siegen. Klar: Die Vienna Vikings sind Österreichs Nummer 1, die Raiders aber immer knapp dahinter. Beim Einstieg in die ELF im Jahr 2022 gelang ihnen direkt die Play-off-Teilnahme, wo sie im Halbfinale gegen Hamburg verloren.

Die Chancen: Während vier Play-off-Teilnehmer (Nordic Storm, München, Stuttgart und Wien) fast schon feststehen, ist der Vorteil der Raiders, dass sie niemand wirklich auf dem Zettel hat. Für eine Wild Card könnte es gerade deswegen knapp reichen. Jede weitere überstandene Runde wäre für die Tiroler aber eine Sensation.
Helvetic Mercenaries
Die Stars: Isaiah Weed ist einer der vielseitigsten Quarterbacks der Liga und manch einer hält ihn für die Mercenaries gar für überqualifiziert. Wide Receiver Keelan Cole Sr. (ja, Senior) bringt viel NFL-Erfahrung als Spielmacher mit. Yann Hinder ist einer der besten Tackles der laufenden Saison.

In der kurzen Periode Schweizer Teams in der ELF ist bereits viel Bewegung drin. Erst 2023 ging das Vorläufer-Team Helvetic Guards an den Start, das nach nur einer Saison die Lizenz wieder abgab. Die Mercenaries übernahmen und spielen seit 2024 in der ELF. In der ersten Saison gelang ihnen gerade mal ein Sieg und in der laufenden Saison sieht es gelinde gesagt nicht besser aus. Zwar verloren die Mercenaries bisher alle ihrer Spiele, allerdings (meist) nicht ganz so hoch wie anderenorts die Cologne Centurions oder die Fehervar Enthroners. Und: Die Fanbase ist riesig, die Guards und jetzt die Mercenaries sorgen dafür, die Schweiz im internationalen Profi-Football auf der Landkarte zu verorten.
Wo sind die Helvetic Mercenaries genau ansässig? Auch ich schrieb in der Vergangenheit gelegentlich „Zürich“. Der Club versteht sich allerdings als gesamtschweizerisches Projekt und residiert etwa 45 km außerhalb Zürichs in der Kleinstadt Wil.
Die Chancen: Die aktuelle Saison ist für die Mercenaries natürlich gelaufen. Aktuell stehen 0 Siege und 9 Niederlagen auf dem Zettel. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen und das Team für die kommende Saison zu stabilisieren.
So verlief der 10. Spieltag
Von den heute genannten Teams verloren die Helvetic Mercenaries diesmal doch deutlich mit 6-61 gegen Play-off-Kandidat Madrid Bravos. Die Raiders Tirol hatten es mit den Munich Ravens ebenfalls mit einem Titelkandidat zu tun und verloren deutlich knapper 24-31. Auch Berlin Thunder ging gegen die bisher ungeschlagenen Nordic Storm beim 35-53 keinesfalls unter. Genauso wenig wie die Hamburg Sea Devils gegen die Rhein Fire: 13-25.
Die Vienna Vikings unterstreichen ihre Titelambitionen mit dem 38-12 gegen Wroclaw. Genau wie die Stuttgart Surge beim überraschend deutlichen 26-8 gegen Paris. Prag wiederum tat sich erneut überraschend schwer gegen Fehervar: nur 10-6.
Und Köln… ach, Köln… Die Centurions verlieren 10-74 gegen Frankfurt Galaxy. Fast jedes Spiel der Centurions wäre vor dieser Saison eine Rekordniederlage gewesen, hätten die Jungs die historische Marke von 7-88 gegen Stuttgart vor ein paar Wochen nicht selbst aufgestellt. Ich habe es mittlerweile akzeptiert: Die Centurions sind in dieser Saison überfordert – so what?
Das erwartet uns am 11. Spieltag
| Datum | Away | Home |
|---|---|---|
| 26.07.25 | Vienna Vikings | Fehervar Enthroners |
| 26.07.25 | Cologne Centurions | Paris Musketeers |
| 26.07.25 | Raiders Tirol | Madrid Bravos |
| 27.07.25 | Prague Lions | Helvetic Mercenaries |
| 27.07.25 | Nordic Storm | Frankfurt Galaxy |
| 27.07.25 | Wroclaw Panthers | Munich Ravens |
| 27.07.25 | Hamburg Sea Devils | Stuttgart Surge |
| 27.07.25 | Berlin Thunder | Rhein Fire |
Der 11. Spieltag lässt bisher wenig Überraschungen erahnen. In fast allen Duellen gibt es einen klaren Favoriten. Wien etwa ist Favorit gegen Fehervar, Paris das gleiche gegen Köln. Prag dürfte gegen die Helvetic Mercenaries ebenso wenig anbrennen lassen wie München gegen Wroclaw, Stuttgart gegen Hamburg und Rhein Fire gegen Berlin.
Aber dann die Ausnahme: Madrid gegen Tirol. Hier kämpfen zwei Teams, die gerade niemand wirklich auf dem Zettel hat, um ihre Chance auf eine Wild Card. Für den Gewinner sieht es dann ziemlich gut aus. Ich traue es den Raiders zu.
Und Nordic Storm in Frankfurt? Hier würde es mich nicht einmal zu sehr überraschen, wenn die Galaxy zum Stolperstein gegen die bisher schadlosen Kopenhagener werden könnten.
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