Zum achten Mal wurde in dieser Woche der Deutsche Computerspielpreis (DCP) verliehen. Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, verlieh hierbei einem prominenten deutschen Studio die Trophäe für das Beste Deutsche Spiel. In insgesamt 14 Kategorien wurden die Sieger geehrt. Das sind die Gewinner.
Für hiesige Spieleentwickler ist der Deutsche Computerspielpreis ein wichtiges Ereignis, auch da Preisgelder winken. Das Beste Deutsche Spiel ist beispielsweise mit 100.000 Euro dotiert. Ebenfalls werden Startups (Bestes Nachwuchskonzept), Kinderspiele und innovative Produkte finanziell unterstützt.
Bei der Gala in München wurden die Gewinner vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), dem GAME Bundesverband und der Stiftung Digitale Spielkultur präsentiert.
Die Gewinner sind…
Bestes deutsches Spiel
- Anno 2205 (100.000 Euro)
Entwickler Blu Byte, Ubisoft, Mainz / Rheinland-Pfalz
Bestes Nachwuchskonzept
- Cubiverse (40.000 Euro)
Hochschule: Media Design Hochschule München / Bayern - Lost Ember (25.000 Euro)
Hochschule: HAW Hamburg, Mooneye Studios / Hamburg - Leaves (10.000 Euro)
Hochschule: TH Köln / Nordrhein-Westfalen
Bestes Kinderspiel
- Fiete Choice (30.000 Euro)
Ahoiii Entertainment, Köln / Nordrhein-Westfalen - Shift Happens (30.000 Euro)
Klonk, München / Bayern
Bestes Jugendspiel
- One Button Travel (60.000 Euro)
Agnes Lison & Marcel-André Casasola Merkle, The Coding Monkeys, München / Bayern
Beste Innovation
- The Climb (35.000 Euro)
Crytek, Frankfurt / Hessen
Beste Inszenierung
- Typoman (35.000 Euro)
Brainseed Factory, Headup Games, Bonn / Nordrhein-Westfalen
Bestes Serious Game
- Professor S. (35.000 Euro)
LudInc, Berlin
Bestes mobiles Spiel
- Path of War (35.000 Euro)
Envision Entertainment, Nexon M, Ingelheim am Rhein / Rheinland- Pfalz
Bestes Gamedesign
- Shift Happens (35.000 Euro)
Klonk, München / Bayern
Bestes internationales Spiel
- The Witcher 3: Wild Hunt (undotiert)
CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen
Bestes internationales Multiplayer-Spiel
- Splatoon (undortiert)
Nintendo, Kyoto / Japan
Beste Internationale neue Spielewelt
- The Witcher 3: Wild Hunt (undotiert)
CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen
Sonderpreis der Jury
- Indie Arena Booth (undotiert)
Publikumspreis
- The Witcher 3: Wild Hunt (undotiert)
CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen
Über so manche Kategorie könnte man sicherlich streiten, auch das Fazit von Alexander Dobrindt ist etwas fragwürdig: „Die Games-Branche ist der Front Runner der Digitalisierung. Mit dem Einsatz neuer Technologien wie Gestensteuerung und Virtual Reality zeigen unsere Spieleentwickler bereits heute, was künftig auch in anderen Wirtschaftsbereichen und in unserem Alltag Anwendung findet. Der Deutsche Computerspielpreis 2016 spiegelt die dynamische Entwicklung dieser jungen Branche wider: Wir vergeben höhere Preisgelder, freuen uns über eine Rekordbeteiligung der Gamer und erleben mehr Innovationen als jemals zuvor. Mit der Auszeichnung fördern wir die besten Spiele ‚Made in Germany’ – und zugleich wichtige Innovationstreiber für die Gigabit-Gesellschaft.“
Der gesamten Branche wäre sicherlich geholfen, würde es größere Unterstützung seitens der Politik – von Bund und Ländern – geben, so wie es Großbritannien oder Kanada vormachen. Dass der Publikumssieger auch noch ein ausländisches Spiel ist, deutet ebenfalls die Bedeutung hiesiger Top-Produktionen an. Ein einziges Spiel beschäftigte sich (immerhin) mit dem Trendthema Virtual Reality – Gestensteuerung war beim Computerspielpreis 2016 an sich gar nicht relevant. Dennoch: Ein wenig Glamour und ein öffentlichkeitswirksames Event tun der hiesigen Branche zweifelsohne gut.
Fotos & Copyright: Gisela Schober/Getty Images
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