Lange Zeit führte für ambitionierte Hobbyfotografen kein Weg an einer Spiegelreflexkamera (DSLR) vorbei, und auch die ersten Systemkameras schienen daran nichts zu ändern. Doch moderne, spiegellose Systemkameras (DSLMs) haben ihre Kinderkrankheiten kuriert und schicken sich mittlerweile an, die etablierten Klasse auch in ihren früheren Paradedisziplinen zu schlagen:
- Schnellerer Autofokus: Hybrid-Autofokus hat viele moderne Systemkameras auf die Höhe der Zeit gebracht, sogar viele vergleichbare Spiegelreflexkameras abgehängt.
- Schnellere Bildprozessoren: Auch das war anfangs ein Nachteil von Systemkameras. Inzwischen aber haben viele Modelle eine schnellere Serienbildverarbeitung als Spiegelreflexkameras.
Diesen Vorteil werden spiegellose Systemkameras in Zukunft sicherlich noch weiter ausspielen. Dass bei Ihnen der klassische Schwenkspiegel einer Spiegelreflexkamera nicht vorkommt, kann zum Vorteil genutzt werden: Hier ist nichts im Weg, was erst weggeklappt werden muss. Das Bild kann direkt vom Sensor erfasst werden, Serienbilder damit im Prinzip (und einen entsprechenden Prozessor vorausgesetzt) deutlich schneller verarbeitet werden. Die Vorteile, die eine Systemkamera seit jeher hat:
- Eben weil keine Spiegelmachanik verbaut ist, ist bei Systemkameras eine deutlich kompaktere Bauweise möglich.
- Damit einher geht natürlich auch ein geringeres Gewicht.
Auch die Verfügbarkeit von Objektiven hat sich mittlerweile bei Systemkameras verbessert. Einige Hersteller unterscheiden bei ihren Objektivsystemen nicht einmal mehr zwischen den unterschiedlichen Produktklassen. Die meisten Kameras sind heute auch mit einem elektronischen Sucher ausgestattet. Der letzte echte Vorteil der Spiegelreflexkamera ist damit der optische Sucher, der über den Spiegel realisiert wird. Auch preislich sind DSLRs mit vergleichbaren Sensorgrößen mittlerweile gar etwas preiswerter als Systemkameras. Trotzdem vermuten viele Experten, dass die Zukunft den Systemkameras gehört, SLRs in wenigen Jahren vielleicht sogar aussterben könnten. Ob das wirklich so kommt – kommen soll – werden wir sehen.
Hilfe!
Was wir euch heute aber vorstellen wollen, ist eine Auswahl an spiegellosen Systemkameras der wichtigsten Hersteller, denn die Übersicht fällt hier manchmal nicht leicht. Die erste digitale Systemkamera ohne Spiegel war die Epson R-D1 aus dem Jahr 2004, gefolgt von der Leica M8 (2006). Noch in den Nuller-Jahren verzeichneten viele Hersteller entsprechende Experimente, darunter auch von Ricoh und Kodak. Besonders engagierten sich allerdings Panasonic und Olympus mit einem 2008 gemeinsam vorgestellt Micro-Fourthirds-Sensor für spiegellose Systemkameras. Beide Hersteller sind nach wie vor unter den engagiertesten Herstellern von Systemkameras, auch wenn andere Hersteller mittlerweile munter mitmischen.
Panasonic

Für spiegellose Systemkameras gibt es verschiedene Bezeichnungen. Panasonic nennt sie „Wechselobjektivkameras“ und fasst sie in der Produktgruppe Lumix G zusammen. Die weiteren Unterschiede der verschiedenen Lumix-G-Typen könnten einen weiteren Beitrag füllen. Grob beschrieben unterteilen sie sich in die Serien GH (Highend), GX (Premium und kompakt), GM (Premium und ultrakompakt), GF (Smartkompakt) sowie G (Allrounder- und Einstiegskamera). Beispiele:
Panasonic DMC-GH4EG-K
Panasonic DMC-GX8KEG-K
Panasonic DMC-GM5KEG-K
Panasonic DMC-GF7KEG-S
Panasonic DMC-G 5 KEG-K
Olympus

Systemkameras von Olympus unterteilen sich in den Serien OM-D (Highend) und PEN (Allrounder). Aktuelle Beispiele:
OM-D E-M1
OM-D E-M5 Mark II
PEN E-PL7
PEN E-P5
Aktuell hat Euronics keine Olympus-Modelle im Angebot.
Fujifilm
Fujifilm fasst seine Systemkameras unter der Bezeichnung Fujifilm X zusammen. Aktuelle Beispiele:
Fujifilm X-T1
Fujifilm X-M1
Fujifilm X-A2
Aktuell gibt es im Sortiment von Euronics keine Fujifilm-Systemkameras.
Sony
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Sony fasst seine Systemkameras unter dem Namen Alpha zusammen. Die zwischenzeitlich für spiegellose Systemkameras eingeführte Bezeichnung NEX kommt in den neuen Modellen nicht mehr vor. Sony unterscheidet weiterhin zwischen Kameras mit A-Mount-Objektivanschluss (Spiegelreflex) und E-Mount (spiegellose Systemkameras). Faustregel: Je höher die erste Ziffer der Bezeichnung, desto besser. Eine Alpha 7 ist etwa besser als eine Alpha 6000, eine Alpha 5000 besser als eine Alpha 3000. Aktuelle Beispiele:
Sony Alpha 7K
Sony Alpha 77 II
Sony Alpha 6000
Sony Alpha 3000 K
Nikon

Nikon zählt zur Premium-Klasse bei den Spiegelreflexkameras. Und bei den Systemkameras? Stieg man erst recht spät ins Geschäft ein. Dennoch, die schlicht „1“ genannte Produktklasse braucht sich vor der Konkurrenz keinesfalls zu verstecken. Der Einfachheit halber (danke!) gibt es nur drei aktuelle Kamera-Typen: J, V und AW, wobei die Nummer dahinter jeweils die Generation angibt. Die 1 J5 etwa ist bereits die fünfte Generation der J-Serie. Beispiele:
Nikon 1 J5
Nikon 1 V3
Nikon 1 AW
Canon

Canon duelliert sich mit Nikon um die Krone des besten Herstellers für Spiegelreflexkameras. Und ähnlich wie der große Konkurrent stieg man erst spät und zurückhaltend in die Riege der Systemkameras ein. Auf die erste EOS M folgte lange kein Nachfolger. Nun ist diese in einem einzigen Modell erhältlich:
Weniger kann manchmal auch mehr sein.
Samsung

Samsung fasst seine Systemkameras in der Klasse NX zusammen. Das Spitzenmodell ist hier die NX1, als besonders kompakt wird die NX mini beschrieben. Die Galaxy NX wird von einem Android-Betriebssystem gesteuert. Einige Beispiele:
Samsung NX 2000
Samsung NX mini
Fazit
Auf den Geschmack gekommen? Viele System- aber auch Spiegelreflexkameras gibt es im Shop von Euronics. Wir mögen beide Produktklassen, die auch viele Ähnlichkeiten aufweisen und bei denen sich Vor- und Nachteile die Waage halten. Was davon ihr favorisiert, hängt von eurem persönlichen Geschmack ab. Hervorragende Bilder sind zum Glück nicht einer der beiden Kategorien vorbehalten.
Bilder: Hersteller. Das Beitragsbild zeigt eine Sony 7 Mark II.
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