Die Welt der Fotografie ist hart umgekämpft – zwischen den etablierten Herstellern von Canon über Nikon bis Sony. Quereinsteiger gibt es selten. Einer, der es jetzt mit einem Kickstarter-Projekt versucht, ist der Chinese Jason Zhang. Seine E1 Camera ist klein, preiswert und liefert 4K-Bilder. Aber reicht das für einen Erfolg?
Zhang preist die E1 Camera als kleinste 4K-Kamera an, bei der man gleichzeitig Objektive austauschen kann. Sprich: eine spiegellose Systemkamera, wie sie auch die meisten großen Hersteller anbieten. Doch deren Modelle sind in der Regel größer, teurer oder beides. Und auch 4K-Bilder, also die vierfache Full-HD-Auflösung, bieten bisher nur wenige Modelle.

Das Interessante an Zhangs Quereinstieg ist aber, dass die Kamera gleich von Haus aus vernetzt ist: Ein WLAN-Chip (802.11n) ist ebenso drin wie Bluetooth 4.0 Low Energy für kabellosen Datenaustausch oder Fernsteuerungen per App. Die meisten anderen Hersteller taten und tun sich nach wie vor erstaunlich schwer mit dem Thema Konnektivität. Immer mehr Modelle haben WLAN, benutzen dabei aber proprietäre Systeme wie einen Bildaustausch nur per App, vielen anderen fehlt derweil gleichzeitig Bluetooth.
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Das Projekt will Zhang nun über Kickstarter stemmen. Die notwendigen 42.000 US-Dollar hat er längst zusammen. Bis zum 15. August kann man eine Kamera zu Preisen ab 599 US-Dollar (550 Euro) dort noch fördern. Die Kamera nimmt Videos in den UHD-Auflösungen 4096 x 2160 (mit 24 frames pro Sekunde) oder 3840 x 2160 (mit 30 Frames) im H.264-Format auf. Höchster ISO-Wert ist 102.400, was eine stolze Lichtempfindlichkeit erlauben sollte. Mit dem nötigen Zubehör soll sich die E1 Camera dank ihrer kleinen Maße auch als Action-Cam nutzen lassen. Etwas klein ist der 4/3-Zoll-Bildsensor.
Nachteile und Zweifel? Sehen wir natürlich auch. Die Kamera kostet 599 Dollar ohne Objektiv. Samt mitgeliefertem 14mm-Panasonic-Objektiv (immerhin: die kann man nutzen) summieren sich die Kosten auf 799 Dollar (733 Euro) und das wäre dann schon nicht mehr so viel billiger als die Konkurrenz. Zum Redaktionsschluss dieses Beitrag hatte Zhang bereits mehr als 200.000 Dollar eingesammelt, aber selbst das klingt angesichts der teuren Produktion einer Fotokamera nicht gerade viel. Und dann wäre da noch die Frage nach der Bildqualität: Hat Zhang dafür die Expertise? Kann die auf so kleinem Raum überhaupt berauschend sein?
Möglich ist es und die kompakte Bauweise klingt wirklich interessant. Ein paar Zweifel aber bleiben und deswegen würden wir dazu raten, die E1 Camera erst dann zu bestellen, wenn Zhang die erste Charge erfolgreich ausgeliefert hat und auch Tester ihr eine zufrieden stellende Qualität attestieren.
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