Analoge Fotos halten sich ewig und sind – wie wir in einem Tutorial zeigten – mit Smartphone und App schnell digitalisiert. Auch Dias und Fotonegative kannst du mit einigen Kniffen digitalisieren – wir zeigen dir wie.
Inhalt:
- Unsere 20 Jahre alten Fotoschätze
- Dieses Zubehör brauchst du zur Digitalisierung
- Digitalisierung von Dias und Negativen in der Praxis
- Fazit: Dias und Negative sind mit dem Smartphone flott digitalisiert
Unsere 20 Jahre alten Fotoschätze
Für dieses Tutorial habe ich erneut in meinen Fotokisten gewühlt und diesmal statt fertiger Fotos analoge Negative herausgezogen – von vor 20 Jahren!
Also jene „Rohaufnahmen“, die anno dazumal in analogen Fotokameras als Film Verwendung fanden. Diese Negative sind gewissermaßen die Originale, während die daraus entwickelten Fotos Kopien sind.
Die Nachteile der Negative sind schnell aufgezählt: Sie sind sehr klein und die Farben invertiert. Zudem kannst du sie nicht einfach auf eine Fläche legen und fotografieren. Denn dann wäre darauf nichts zu erkennen.
Dias weisen die „echten“ Farben auf, so wie sie auch auf einem Ausdruck zur Geltung kämen. Die anderen Nachteile – klein und nicht ohne weiteres abzulichten – teilen sie sich mit den Negativen.
Dieses Zubehör brauchst du zur Digitalisierung
Das gesamte Zubehör in diesem Tutorial: Die alten Fotonegative | ein Stativ mit Smartphone-Halterung | ein Leuchttisch | ein Smartphone mit Scanner-App wie Microsoft Lens
Um die Dias und Negative zu digitalisieren, brauchst du zunächst einmal ein Smartphone. Premium-Modell oder Mittelklasse-Gerät? Zweitrangig! Die verbauten Kameras sind mittlerweile so gut, dass die Anzahl der Sensor-Pixel und dergleichen kaum eine Rolle spielen.
Stattdessen solltest du zur Digitalisierung in ein Accessoire aus dem Kunstbedarf investieren: einen Lichttisch. Diese Tablet-artigen Gadgets bieten eine zumeist DIN-A4-große Fläche, die gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Je nach Modell kannst du die Helligkeit in drei oder vier Stufen regeln. Damit kommt Licht hinters Dia oder Negativ, was das Smartphone freut. Kostenpunkt fürs Zubehör: um die 13 Euro.
Zwar könnten wir hier anführen, dass auch eine Lampe hinter einem weißen Stück Papier ausreichte, auf dem dann das Dia oder Negativ liegt, aber die Ausleuchtung ist dann nicht ganz so gut und vor allem gleichmäßig wie mit dem Leuchttisch.
Ich empfehle außerdem, in ein Stativ mit Überkopffunktion zu investieren. Fotografierst du mit preisintensiverem Equipment, hast du ein solches Stativ vielleicht schon daheim – ansonsten kostet es je nach Modell ab 30 Euro. Einige der Stative liefern die Smartphone-Halterung schon mit, bei anderen kannst du dieses Extrazubehör nachkaufen.
Praktisch ist so ein Stativ vor allem, weil du dein Smartphone so ohne Verwackeln und mit präziser Ausrichtung übers Negativ bzw. Dia bewegen kannst. Drückst du dann den Auslöser, gibt es ein knackscharfes Resultat.
Digitalisierung von Dias und Negativen in der Praxis
Während der Lichttisch also ein Muss ist, ist das Stativ ein empfehlenswertes Kann.
Fürs weitere Tutorial setze ich auf die oben skizzierte Komplettausstattung. App-seitig brauchst du eigentlich nur Microsoft Lens oder ein ähnliches Programm, mit dem du Dokumente einscannen und zurechtschneiden kannst.
Und so geht es:
- Baue zunächst Lichttisch und ggf. das Stativ auf.
- Lege das Dia oder Negativ auf den Lichttisch. Wölbt sich das Material, beschwere es an den Rändern und ziehe etwas, so dass es wieder direkt auf der Fläche aufliegt.
- Installiere Microsoft Lens aus dem Google Play Store für dein Android-Telefon oder via AppStore fürs iPhone oder iPad.
- Öffne die App und wische in der unteren Leiste bis zur Kategorie Foto.
- Richte nun die Kamera auf das Dia oder Negativ und warte, bis Lens einen Rechteckrahmen ums Motiv gezogen hat.
- Drücke nun auf den Auslöseknopf und passe danach die vier Eckpunkte an, indem du auf diese drückst und sie dann dorthin ziehst, wo sich die Ecken des Motivs befinden.
- Bist du mit dem Ergebnis zufrieden, speicherst du das Bild über die Schaltfläche „Fertig“. Im Kontextmenü wählst du am besten noch JPG als Format aus und tippst dann auf „Speichern“.
Dias kommen schon mit den „fertigen“ Farben daher. Die Farben der Negative hingegen sind invertiert – deshalb musst du diese Dateien nochmals in einer Bildbearbeitungs-App wie Adobe Photoshop (für Android und iOS verfügbar) umkehren, die Farbtemperatur einstellen und die Farben sowie Kontraste korrigieren. Die einzelnen Schritte sind aber dir überlassen – hast du einmal ein Dia oder Negativ richtig bearbeitet, sitzen die Bearbeitungsschritte auch ganz sicher.
Bei den Spitzenmodellen von Google, Apple und Co. ist es sogar recht wahrscheinlich, dass schon die vorinstallierten Bordmittel alle oben geschilderten Schritte leisten können. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nutzt du die Drittanbieter-Apps wie eben Microsoft Lens.
Fazit: Dias und Negative sind mit dem Smartphone flott digitalisiert
Um Dias und Negative mit dem Smartphone zu digitalisieren, brauchst du zusätzliches Zubehör. Ohne Licht hinterm Motiv geht es eben nicht. Hast du das notwendige Zubehör organisiert, arbeitest du Bild um Bild im Sekundentakt ab. Das ist schnell, komfortabel und die Ergebnisse können sich wahrlich sehen lassen. Und so sind die Funde aus der Vergangenheit endlich mit Freunden, Bekannten und der Familie teilbar, ohne erneut Fotoabzüge zu bestellen.
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