Song erkennen: Nicht jeder App kannst du einen vorsummen

Einige Apps, um einen Song zu erkennen, verstehen auch Summen oder Pfeifen. Unseren Beispiel-Song erkennen konnte letztlich aber nur eine.

Song erkennen: Nicht jeder App kannst du einen vorsummen
Mit KI erstellt

Im Fitnessstudio-Kurs spielt unser Trainer viel Musik, die einfach nur zum Bewegen animiert. Nichts davon, was ich mir auch zuhause anhören würde – bis auf diesen einen Song, den er manchmal gegen Ende des Kurses laufen lässt. Munter, eingängig und mit diesem markanten Etwas. Ich kam noch nicht dazu, ihn nach dem Song zu fragen. Im Chaos nach dem Kurs bleibt gerade noch die Zeit, die Geräte wegzuräumen, bevor sofort der nächste startet. Wie sollte ich nun den Song erkennen?

Eigentlich clever: Shazam ist direkt in iOS 18 eingebaut und kann Songs im Hintergrund erkennen.
Eigentlich clever: Shazam ist direkt in iOS 18 eingebaut und kann einen Song im Hintergrund erkennen.

Ich wollte zunächst selbst danach suchen. Was sich in diesem Falle schwierig gestaltete. Mein iPhone mit Shazam darauf konnte ich nicht zücken, weil ich gerade mit beiden Händen eine Langhantel stemmte. Und das Hintergrunderkennen von Shazam hatte ich gerade nicht eingeschaltet. Und immer, wenn ich es tat, spielte der Trainer den Song natürlich gerade nicht.

Ich fragte die Rezeptionistin des Studios nach Spotify-Playlists des Hauses. Aber auch hier nichts. Unser Trainer verwendete offenbar einen eigenen Mix.

Wenn der Suchtreffer „ooh-ooh-ooh“ heißt

Also vielleicht den manchmal erfolgreichen Trick anwenden wenden, sich eine Zeile des Songs zu merken und später Google danach zu fragen. Dumm nur, dass ich vom Text kaum etwas verstand, nur einzelne Wortfetzen. „Baby“ kommt darin vor – sehr hilfreich! Oder eben dieses markante „ooh ooh-ooh, ooh, ooh-ooh ooh-ooh-ooh“.

Ja genau. Such mal danach!

Tat ich wirklich und fand zu meiner Beruhigung auf Google immerhin einige Foren-Beiträge, in denen es verzweifelten Absendern ähnlich ging wie mir. Sie hatten nur ein „ooh-ooh-ooh“ irgendwo gehört und waren nun auf der Suche nach dem passenden Song, wobei ihnen niemand im Forum helfen konnte. Google zeigte in der Suche einige YouTube-Videos an, in denen wohl auch ein ooh-ooh-ooh vorkommt. Aber keiner davon war der, den ich suchte.

Screenshot
Gut gemeint, aber leider falsch: jeweils nicht das „ooh-ooh-ooh“, das ich suchte (eigener Screenshot)

Song erkennen durch Vorsummen

Die Lösung kam dann aber doch wieder durch Google: Ich suchte danach, welche Apps auch durch Vorsummen einen Song erkennen können. Und Google zeigte mir Shazam an, Soundhound und – ach! – die Google-App. Nachdem Shazam bei mir keinen Treffer landete (und das Vorsummen anscheinend auch nicht wirklich beherrscht), lud ich mir schließlich die Google-App fürs iPhone herunter, startete die Musik-Erkennungsfunktion und summte drauflos.

Erster Versuch: „keine Übereinstimmung“.

Noch ein Versuch, mehr gehaucht als gesungen. Und siehe da: Ein Song namens „Beggin'“ als oberster Treffer mit 44 Prozent Wahrscheinlichkeit. Sofort klingelte etwas bei mir, so als könnte das der passende Titel sein. Spoiler: das Wort „beggin'“ kommt auch tatsächlich in dem Song vor und kam mir bekannt vor.

Noch ein zweiter Versuch, vorgesummt. Diesmal nur 12 Prozent Übereinstimmung, aber: wieder „Beggin'“ als oberster Treffer.

Ich wechselte zu Spotify, gab Song und Interpret dort ein und bekam – den gewünschten Song. 🙂

Er heißt tatsächlich „Beggin'“ von Chris Lake, Aluna.

Einmal gefunden, wollte ich natürlich wissen, wie die Produzenten und Interpreten das „Ooh-ooh-ooh“ selbst im Songtext niederschrieben hatten. Also wonach hätte ich googeln können? Der Songtext-Anzeiger von Spotify schrieb dazu Folgendes:

Screenshot
Songtext „Beggin'“ (Chris Lake, Aluna)

Okay! Ja klar, aber hatte ich nicht genau danach gesucht…? Oder ein „ooh“ zu wenig eingegeben?

KI-Apps sind keine Hilfe

Nur aus Spaß gab ich die exakte Anzahl und Verbindung „ooh“s mit dem voranstehenden „Ah“ noch einmal in der Google-Suche ein und erhielt das:

Screenshot
Googeln mit einer nicht ganz alltäglichen Suchphrase

Nein, die eigentliche Google-Suche ist hier keine Hilfe, findet alles, nur nicht, was ich wollte, und ist genau genommen auch ganz schön in die Jahre gekommen.

Aber solange andere Google-Tools mir noch helfen, bleibt unsere Beziehung vorerst bestehen.

Nur der Vollständigkeit halber probierte ich auch, Soundhound den Song vorzusingen und vorzusummen – leider ohne Erfolg. Ebenso wenig beim eingebauten Shazam in iOS, aufgerufen über das Kontrollzentrum des iPhones.

Und die ach so schlauen neuen KI-Apps? Google Gemini sagte im Voice-Chat zwar zuerst: „Sing los“, blieb aber stumm, nachdem ich das tat. Auf meine Frage, was denn los sei, kam dann die Antwort, da hätte es wohl ein Missverständnis gegeben. Songs erkennen könne Gemini nicht. Und ChatGPT? Dort die gleiche Antwort. Aber ich könne ja ein paar Details zum Song nennen, etwa eine Textzeile angeben…

Helfen konnte mir am Ende also wirklich nur die Google-App. Dankeschön!

Ich gehe jetzt mal ein wenig zu „Beggin'“ abdancen, erstmal zuhause und bald wieder im Fitnessstudio. Und beim nächsten Training lasse ich Shazam einfach im Hintergrund auf meinem Smartphone laufen. Ist einfacher.

Du findest verschiedene Musikerkennungs-Apps im Apple AppStore und auf Google Play. Soundhound und die Google-App können nach Herstellerangaben auch gesummte Melodien oder live eingespielte Songs erkennen. Das funktionierte bei uns aber nur für die Google-App. Hier findest du die Song-erkennen-Funktion, indem du auf das Noten-Symbol tippst.

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