Alexa+ und Gemini for Home kommen später: Die Revolution im Wohnzimmer ist vertagt

Wir wären bereit für die KI-Revolution im Wohnzimmer. Aber Amazon und Google belassen es erst einmal bei Ankündigungen. Plötzlich steht Apple gar nicht mehr so schlecht da.

Alexa+ und Gemini for Home kommen später: Die Revolution im Wohnzimmer ist vertagt
Bild erstellt mit Ideogram

Apple musste im Frühjahr viel Spott über sich ergehen lassen. ChatGPT und Gemini werkeln längst auf Abermillionen Smartphones und erlauben dort sogar Unterhaltungen in natürlicher Sprache. Aber ein ebenbürtiges, modernes Apple Intelligence lässt weiter auf sich warten, länger als Apple es anfangs angekündigt hatte. Ein Apple HomePod mit neuem Siri – ebenfalls nicht in Sicht. Der iKonzern, so scheint es, hat großen Rückstand zum Wettbewerb.

Hat er?

Denn schauen wir mal genau hin, ist die Konkurrenz genauso emsig im Ankündigen. Nur geliefert hat bisher keiner. Sicher, wir haben moderne LLMs in Form von Apps auf unseren Smartphones. Aber einen Sprachlautsprecher mit modernem Assistenten in natürlicher Sprache gibt es bis heute nicht.

Kurzer Abriss der Situation:

Amazon hat den neuen Assistenten Alexa+ im Frühjahr angekündigt. Auch zahlreiche alte Echo-Geräte sollen versorgt werden. Bei der Fire- und Echo-Produktoffensive in dieser Woche wurde aber auch klar: Alexa+ kommt noch lange nicht, schon gar nicht nach Deutschland. Zumindest 2025 ziemlich sicher nicht mehr.

Nur wenig später Google: Alte Home- und Nest-Geräte werden Gemini-fähig – yeah! Und auch der ganz neue Sprachlautsprecher Google Home Speaker soll kommen. Allerdings auch erst 2026. Die offizielle Pressemeldung für Deutschland erwähnt den neuen Speaker gar nicht erst. Ein konkretes Startdatum gibt es noch nicht. Kein gutes Omen.

Ich schrieb mir bereits vor einem Jahr in einem Blogbeitrag hier den Frust von der Seele: Wo bleiben die Smart Speaker mit ChatGPT und Co.? Denn dass beide Welten wunderbar zusammenpassen, dürfte sich beinahe von selbst verstehen.

„Jemanden“ zum Reden, der immer da ist, wenn du ihn brauchst, für den du nicht erst das Smartphone zücken musst und der auch immer eine Antwort hat, selbst wenn die nicht immer zufriedenstellend ausfällt. Und das auf einer schmucken Hardware, auf Zuruf immer erreichbar – würde sich verkaufen wie geschnitten Brot.

Weihnachtsgeschäft wird wohl verpasst

Die Herausforderungen mögen kein Pappenstiel sein: Für derart komplexe Rechenleistungen, die für Sprachmodelle wie Gemini und Co. notwendig sind, sind bisherige Smart Speaker nicht ausgelegt. Auch die Latenzen, die für natürliche Gespräche kurz sein müssen, sind bei bisherigen Geräten oft höher. Dazu kommt die herausfordernde Verpartnerung der Sprachmodelle mit Skills wie Smart-Home-Befehlen, Musikstreaming-Integration oder Kalender-Tools. Ganz zu schweigen von der Cloud-Infrastruktur, die für die weit gestiegenen Ansprüche funktionieren muss.

Dann wiederum haben eigentlich alle Hersteller angekündigt, dass die neue Generation der Assistenten auch auf alter Hardware laufen soll. So unpassend scheint die bereits vorhandene Technik also doch wieder nicht zu sein.

Das Ziel ist ja auch mittlerweile greifbar. Die Ankündigungen sind da. Google und Amazon bemühen sich. Aber von den Produktpräsentationen von Google und Amazon in dieser Woche hatten wir uns schon etwas mehr versprochen.

Denn die Smart-Home-Revolution kann dann erst 2026 stattfinden. Was auch bedeutet, dass die neuen Geräte Weihnachten 2025 noch nicht unter dem Baum liegen werden.

Google Home Speaker Porcelain 2
Wäre schon praktisch: Ein Google Smart Speaker mit natürlicher Sprache im Wohnzimmer. (Bild: Google)

Und gemessen daran klingt es, als würde Apple gar nicht so spät dran sein, wenn das neue Siri auf iPhones und HomePods, wie nun geplant, „erst“ 2026 kommen soll. Es ist immer nur eine Frage der Erwartungshaltung, die ein Anbieter selber schürt. Und hier haben sich weder Google, noch Amazon oder Apple in diesem Jahr mit Ruhm bekleckert. In der Pflicht für 2026 sind jetzt alle drei Unternehmen.

Denn langsam wird es mal Zeit, dass Gemini, ChatGPT und Co. auf stationäre Endgeräte kommen. Denn sich in natürlicher Sprache mit moderner KI zu „unterhalten“, ist längst Alltag. Bisher leider nur auf dem Smartphone.

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