iPhone 16 Pro im Langzeittest: Das beste Smartphone, das ich je hatte

Beim iPhone 16 Pro hat Apple sehr viel richtig gemacht. Wir üben jedoch auch Kritik – an überraschender Stelle.

iPhone 16 Pro im Langzeittest: Das beste Smartphone, das ich je hatte
Echte Liebe? Schon irgendwo... Redakteur und iPhone 16 Pro bilden eine Einheit. (Selfie: Jürgen Vielmeier)

Ich habe es mir zur Tradition gemacht, mir immer das neueste iPhone Pro zu kaufen, um dir hier jährlich einen ordentlichen Testbericht und Vergleich liefern zu können. Das „alte“ gebe ich dann in Zahlung oder verkaufe es privat.

Und das wird mir dieses Jahr schwerer fallen als jemals zuvor. Denn das iPhone 16 Pro (Testbericht) ist zweifellos das beste Smartphone, das ich je hatte. Auch wenn es ein paar überraschende Dinge gibt, die mich gestört haben. Aber da kann es durchaus sein, dass es nur mir so ging. Kann es?

iPhone 16 Pro: Was richtig gut ist

Zunächst einmal der Status quo: Das iPhone 17 Pro steht in den Startlöchern, und für gewöhnlich nimmt Apple das Vorgänger-Pro-Modell dann aus dem Sortiment. Du wirst aber noch Restbestände finden, nicht selten rabattiert. Und da bleibt das iPhone 16 Pro ein richtig gutes Phone dank seiner besonderen Eigenschaften:

Die Kamera

Allein die Grundqualität des Triple-Kamera-Systems mit der „48-MP-Fusion-Kamera mit Quad‑Pixel Sensor der zweiten Gene­ra­tion“ (Apple) ist hervorragend. Der im iPhone 16 Pro neue 5x-Zoom aber hat mein Herz schnell im Sturm erobert. Beinahe verlustfrei auf einem Konzert an den Künstler ranzoomen oder einem Bauwerk durch Stauchung des Vordergrunds einen besonderen Look verleihen:

Ebenso die fotografischen Stile der 2. Generation: Es wirkt fast wie Betrug, ist aber keiner. Mit einer etwas anderen Farbgebung – kein Filter! – kannst du noch etwas mehr aus einem Sonnenuntergang oder einer bunten Herbstlandschaft herausholen. Die Bilder sind hervorragend:

Mehr Leistung UND mehr Akku

Jedes Jahr verbessert Apple den iPhone-Chip vom Typ A Bionic. Faustregel: Entweder wird dann die Leistung merklich schneller oder die Akkulaufzeit spürbar besser. Aber selten beides. Nicht so beim iPhone 16 Pro mit dem A18 Bionic.

Okay, weil sich Verzögerungen bei der Reaktion eines schnellen Smartphones erst nach Jahren zeigen, merkst du von der Leistungssteierung erst einmal nichts. Apple gibt an, die Leistung im iPhone 16 Pro um 20 Prozent gegenüber dem iPhone 15 Pro gesteigert zu haben. Das ist enorm.

Wirklich spürbar ist die Verbesserung beim Akku. War der beim iPhone 15 Pro gerade bei reger Nutzung ein kleiner Pferdefuß, kam ich beim iPhone 16 Pro nun locker über den Tag. Schon ein paar Stunden mit dem Gerät unterwegs, viel genutzt – immer noch 82 Prozent. Und das mit gerade einmal 3.582 mAh Kapazität. Apple spricht von 4 Stunden mehr Laufzeit – kommt hin.

Weniger Rand, mehr Display

Für so etwas ist Apple bekannt: Bei fast unveränderten Maßen gegenüber dem iPhone 15 Pro hat Apple beim iPhone 16 Pro den ohnehin schon schmalen Rand weiter verkleinert. Das Ergebnis ist ein Bildschirm mit 6,3 Zoll Diagonale statt vorher 6,1 Zoll.

iPhone 16 Pro Rand
Schmaler Rand: Apple hat ihn im iPhone 16 Pro verkleinert und damit die Display-Diagonale erhöht.

Und das fällt dir bewusst gar nicht auf. Aber irgendwie macht die Bildbearbeitung plötzlich mehr Spaß, irgendwie sehen YouTube-Videos besser aus. Mir waren die 6,1 Zoll des iPhone 15 Pro, mit dem ich viel fotografiert habe, immer eine Spur zu klein. Das ist beim iPhone 16 Pro nicht mehr der Fall.

Wie?! Das war’s?

Jepp, das sind die kleinen aber feinen Eigenschaften, die mich beim iPhone 16 Pro echt beeindruckt haben. Es muss gar kein Schnickschnack sein. Apple hat ein paar der Basics verbessert, und das macht ein sehr gutes Smartphones (iPhone 15 Pro) nach der Verbesserung beinahe perfekt. Apple hat noch mehr eingebaut, aber ganz ehrlich…

  • Kamera-Steuerung: Am Ende nicht benutzt. Startet die Kamera nicht schneller als der Wisch nach links, und ist mir in der Bedienung nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Der Sensor stört nicht, aber ich brauche ihn auch nicht.
  • Apple Intelligence: Schreibtools, Image Playground oder Visual Intelligence – bringen mir bisher keinen Mehrwert. Dazu sind sie teils auch sehr tief im System „versteckt“. Ich freue mich auf das neue Siri, aber bis dahin arbeite ich lieber mit Tools wie ChatGPT, Gemini und Ideogram.
  • Audiomix: Dank vier einzeln ansteuerbarer Mikrofone nachträglich die Tonquelle verändern – aber warum nur nachträglich? Außerdem fehlte mir als Gelegenheitsfilmer der Einsatzzweck. Mag bei Video Creators aber anders aussehen, auch dank des neuen 4K 120 fps in Dolby Vision.
  • Kabellos Laden mit bis zu 25 Watt – gut für die, die das nutzen, aber kabelloses Laden bringt mir persönlich keinen Vorteil. Nicht, bis das mit 50 Watt oder mehr möglich ist…

Das iPhone 16 Pro ist also auch ohne viele neue Funktionen ein beinahe perfektes Smartphone. Ich sage „beinahe“, denn ein paar Dinge haben mich dann doch genervt.

iPhone 16 Pro Kamerasteuerung
Kamerasteuerung: Gut gemeinte Neuerung im iPhone 16 Pro, die aber am Ende kaum Vorteile bringt.

iPhone 16 Pro: Was nervt

Vertipper

Okay, jetzt kommen wir zur subjektiven Kritik, aber ich muss sie anbringen, selbst wenn ich der einzige bin, dem es so ging. Das iPhone 16 Pro ist zwar das beste Smartphone, das ich je hatte, aber ich habe mich noch bei keinem anderen Gerät so oft vertippt wie bei diesem.

iPhone 16 Pro Tastatur
Geht’s nur mir so? Ich habe mich bei noch keinem Smartphone so oft vertippt wie beim iPhone 16 Pro.

Auf der Tastatur auch nach einem Jahr noch immer und immer wieder die falschen Tasten getroffen. Eine Autokorrektur, die gefühlt in böser Absicht handelt, nur korrekt geschriebene Wörter verschlimmbessert, aber ausgerechnet bei gängigen Tippfehlern wie „nocj“ nicht aktiv werden will. Ich kann es mir nicht erklären. Ob ich mit meinen Wurstfingern vielleicht doch mal zu einem iPhone 17 Pro Max greifen sollte?

Kein Schnelllademodus, immer noch nicht

Apple und andere Hersteller mögen ihre Gründe dafür haben, warum so viele Smartphones keinen echten Schnelllademodus bekommen und es sogar immer weniger Geräte werden. Aber es nervt.

Ich bin viel unterwegs, mache sehr viel mit dem Smartphone. Und da sind eben selten mal die 90 Minuten am Stück Zeit, die es braucht, ein iPhone 16 Pro komplett aufzuladen. Und ja, manchmal fällt der Akku unter 20 Prozent. Und nein, 80 Prozent Ladung reichen nicht immer. Und nö, manchmal habe ich die halbe Stunde eben nicht, die es nur brauchen soll, den Akku mindestens zur Hälfte wieder aufzuladen.

Maximallautstärke

Ich war schon fast auf dem Weg zum Hörgeräteakustiker, da verglich ich das iPhone 16 Pro mit einem Android-Gerät. Und siehe da: Es liegt nicht an mir, das iPhone 16 Pro ist wirklich leiser als andere Smartphones. Mein Problem, weil ich das iPhone mehr als andere Nutzer gerne unterwegs als Jukebox nutze oder beim Essen darauf Podcasts höre. Manchmal aber sind die Störquellen in der Umgebung zu laut, und ich würde das iPhone 16 Pro gerne lauter machen können.

iPhone 16 Pro Lautsprecher
Zu leise? Die eigentlich famosen Lautsprecher im iPhone 16 Pro würden wir gerne noch lauter stellen können.

Apple und die anderen

Der Austausch mit anderen Apple-Geräten wie MacBook, AirPods oder Apple Watch ist beim iPhone 16 Pro zweifellos gut. Aber die Welt besteht eben nicht nur aus Apple. Dateien von einem Android-Gerät ans iPhone schicken: geht bislang nur über Drittanbieter-Apps wie LocalSend. Andere Earplugs wie meine Marshall Minor III muss ich bei jeder dritten oder vierten Benutzung ganz neu einlernen. Ein Ebook direkt über die Kindle-App auf dem iPhone kaufen? Nicht erlaubt, weil jeder sein eigenes Ökosystem protegiert. Langsam nervt’s.

Was ich vom iPhone 17 Pro erwarte

Wäre das hier ein Wunschkonzert, hätte ich gerne vom iPhone 17 Pro…

  • Einen echten Schnelllademodus. Das Gerät in 30 Minuten voll aufladen, mit Kabel und nur unwesentlich länger kabellos.
  • Stufenloses Zoomen ohne Qualitätseinbußen von 0,5 auf 5x oder sogar 10x
  • Endlich auch ein neuer 48-MP-Sensor für die Telekamera
  • Eine Runderneuerung von Tastatur und Autokorrektur
  • Das iPhone insgesamt lauter stellen können
  • Mal ein paar frischere Farben. Die vom iPhone 16 Pro waren nicht schlecht, aber dann auch wenig spektakulär.

Werde ich alles nicht bekommen, außer vielleicht die Farbe und den neuen Telesensor – was ein enormer Gewinn wäre. Möglich, dass Apple die Kamerasteuerung aus dem iPhone 16 Pro dann schon wieder aufgibt, weil sie sich nicht durchgesetzt hat. Es werden viele kleine Verbesserungen beim Display und den Kameraformaten kommen. Und, ein ganz heißer Tipp: Fotografische Stile auch für Videos – und das könnte hübsch werden.

Und mehr bräuchte ich eigentlich gar nicht. Denn, wie gesagt: Das iPhone 16 Pro hat schon mehr richtig gemacht als jedes iPhone davor. Perfekt wird auch das iPhone 17 Pro nicht werden. Aber das wäre ja auch irgendwo langweilig.

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