iPhone 16 Pro: Fotografische Stile als heimliches Highlight?

Was ist die Killerfunktion am neuen iPhone 16 Pro? Fotografische Stile sind es nicht, aber sie machen Spaß.

iPhone 16 Pro: Fotografische Stile als heimliches Highlight?
Fotografische Stile im iPhone 16 Pro (Screenshot: Jürgen Vielmeier)

Vielleicht müssen wir auch irgendwann aufhören, Jahr für Jahr auf eine neue Sensation zu warten, die dann doch nicht kommt. Das Apple iPhone 16 Pro ist keine Revolution geworden, das schrieben wir neulich schon in unserem Testbericht. Aber es ist die vollverbesserte Version des iPhone 15 Pro mit einem schnelleren Prozessor, größeren Display, besseren Akku und auch der deutlich verbesserten Kamera inklusive 5x-Telezoom. Zeitlupe und anpassbarer Framerate für Videos. Dazu Audiomix mit nachträglich auswählbarem Mikrofon.

Alles nicht schlecht – aber die Killerfunktion? Da kommt im ersten Moment nichts in den Sinn. Die neue Kamerasteuerung ist es jedenfalls nicht. Die ist – neudeutsch – nice to have, aber nichts, wofür man seinem iPhone 15 Pro einen Steilpass versetzen würde. Was uns nach einigen Wochen mit dem iPhone 16 Pro aber wirklich gefällt, sind die „fotografischen Stile der neuesten Generation“.

So nennt Apple sie selbst in der Beschreibung zum iPhone 16 Pro. Und die Unterschiede zur ersten Generation, die es auch schon im iPhone 13 (Pro), iPhone 14 (Pro) und iPhone 15 (Pro) gab, fallen direkt auf:

  • Die fotografischen Stile der neuen Generation sind nun leichter in der Kamerasteuerung auswählbar.
  • Es stehen dir mehr fotografische Stile zur Verfügung als in der ersten Generation.
  • Du kannst einen Stil in einer Matrix nach deinem Gusto anpassen hinsichtlich Ton, Farbe und Palette.
  • Das Anpassen geht auch noch nachträglich in der Fotos-App.
  • Die fotografischen Stile stehen dir jetzt auch im Porträtmodus zur Verfügung.
  • Du kannst die Stile auf deinen persönlichen Look einpassen, indem du ein paar Selfies von dir hochlädst.

Was ist das Tolle an den fotografischen Stilen der neuen Generation?

Mit den fotografischen Stilen der neuen Generation kannst du also praktisch ein Bild leichter so aussehen lassen, wie du es gerne haben möchtest. Mehr Rottöne, farblos, mehr Natürlichkeit. Aber dann doch vielleicht geringere Tonwerte, als der Standard es auswählen würde.

Du hast das jetzt alles viel leichter und schneller eingestellt als früher, brauchst ein Bild also praktisch nicht mehr nachzubearbeiten. Du kannst jetzt vorher schon sehen, wie es am Ende aussehen wird. Gefällt dir das trotzdem nicht? Dann kannst du es später in der Fotos-App noch einmal ganz anders einstellen:

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Andere Farbtöne wählen und die nach eigenem Gusto anpassen. Das können Apples fotografische Stile der neuen Generation. (Animation: Jürgen Vielmeier)

Schon lange streiten Fotografen und Foto-Fans über Fotografien. Sollten die möglichst natürlich aussehen oder das zeigen, was wir gerne sehen würden? Denn klar ist: Fast jedes Bild, das wir heute zu sehen bekommen, ist in irgendeiner Weise noch verändert worden. Anders ausgeschnitten, aufgehellt, gesättigt oder entsättigt worden, in Bereichen verändert, um Staubkörner oder andere Elemente reduziert.

Erste Foto-Apps können bereits lästige Gegenstände oder Personen entfernen – oder auch hinzufügen. KI hilft dabei, einzelne Elemente eines Fotos auszuwählen, auszuschneiden oder ein Bild gar ganz neu anzuordnen. Schon immer aber haben verschiedene digitale Sensoren (oder früher Negativfilme) Farben ganz unterschiedlich dargestellt. Dasselbe Motiv mit einer Kamera von Canon, Nikon oder auch Samsung oder Apple aufgenommen, hat immer leicht andere Farbwerte. Und nicht jedem gefallen die Voreinstellungen.

Das kannst du bei einem iPhone 16 Pro und den fotografischen Stilen der neuen Generation nun nach eigenem Gusto wählen. Magst du es lieber besonders natürlich, genau so, wie du es siehst, oder lieber so, wie du es gerne sehen würdest? Fotografie als eine Kunst erlaubt beides, schon immer.

Unterschied zwischen fotografischen Stilen und Filtern

Auch hier ist zwischen Fotografen ein Streit entbrannt: Was bitte seien denn fotografische Stile anderes als Filter? Fast jedes Smartphone bietet dir heute die Möglichkeit, einen Filter vorzuschalten und dann das Bild etwa in kühle, warme, Rot- oder Silbertöne zu tauchen.

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So stellt Apple die neuen fotografischen Stile vor. (Bild: Apple)

Laut Apple liegt der Unterschied in der Selektion. Einen Filter wendest du auf das ganze Bild an. Bei fotografischen Stilen soll künstliche Intelligenz dabei helfen, Farben und Tonwerte auf einzelne Bereiche eines Bildes unterschiedlich anzuwenden. Eine Person mit einer pinken Jacke etwa kann dabei die Farbe behalten, wenn der Hintergrund sich ändert.

Ein Grund für das iPhone 16 Pro?

Und das ist die schlechte Nachricht für das iPhone 16 Pro (Max): Selbst wenn du die fotografischen Stile der neuen Generation als Highlight für dich entdeckst: Apples Spitzen-Phone hat die Funktion nicht exklusiv. Auch die beiden „einfachen“ iPhone 16 und iPhone 16 Plus verfügen über die fotografischen Stile der neuen Generation. Die neue Kamerasteuerung haben sie auch erhalten. Apple Intelligence? Soll mit allen 16er-iPhones möglich werden.

Für das iPhone 16 Pro spricht zusätzlich die 5x-Telelinse, Dolby Vision für Videos, das größere Display mit außerdem adaptivem 120 Hertz (ProMotion), Titangehäuse, schnellerer Chip und noch einiges unter der Haube, zum Beispiel USB 3.2 statt USB 2.0.

Na ja, und ob das für dich Gründe genug sind, um ein iPhone 16 Pro zu kaufen oder doch lieber ein iPhone 16, das entscheidest du. Wer auch sonst.

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